<604> also ist wohl zu vermuthen, dass [es] zwischen hier und dem 21. zur Bataille kommen wird. Ich präparire hier das Lager so, dass, wenn sie Mich angreifen, mit der ganzen Armee sehr gut postirt bin. Redoute beim Wüscher Teich1 bei Mertschütz muss immer besetzet bleiben, auf welche Seite die Attaque auch geschehe. Bagage könnte auffahren zwischen der Redoute und Klein-Wandris, wo sie gedeckt ist. Wenn Sie Mir 100 Mann Freibataillon oder 100 Freiwillige aus dem 2. Treffen mit 1 Capitän und ein paar Officiers schicken, könnte solche hier sehr gut anwenden. Wenn auch alles auf Ihrer Seite stille bleibet, so wäre es wohl gut, dass der General Treskow herüber ritte und besähe sich hier, und, wenn der zurück, der General Wied auch.
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
13148. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE MARKGRAF KARL.
[Nicolstadt,]2 18. August 1761.
Dem Markgrafen wird befohlen, da nach den von ihm angezeigten Umständen es nicht anginge, zwei, für Tauentzien und Schlabrendorff bestimmte, Schreiben3 „durchzuschaffen“ , diese Schreiben „noch an sich zu behalten“ , „und, wann hiernächst die Escorte4 zurückkommet, und wir noch stehen bleiben, so könnten Ew. Liebden etwa 10 Escadrons Dragoner mit ein paar leichten Canons ihr entgegenschicken, und würde man den Jäger mit obgedachten Briefen solchergestalt durchbekommen können“ .5 Da übrigens gegen Jauer nichts auszurichten ist, so beheben Ew. Liebden das Commando Kavallerie6 nur daher wieder zurückkommen zu lassen. Was von Brentano heute marschiret, ist an die Berge, wo man ihnen nichts anhaben können, herumgegangen.
Friderich.
Nach der Ausfertigung.
13149. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE MARKGRAF KARL.
Nicolstadt, 19. August 1761.
Der Markgraf habe „sehr wohl gethan“ , dass er die Escorte dem Convoi entgegengeschickt habe, 7 „und wenn es auch noch mehr ist“ .
Sonsten muss Ich Ihnen sagen, dass die Russen zurück über die Katzbach gegangen. Ich werde Mich aber nicht weit von hier rühren,
1 Jedenfalls der Würcken-Teich, vergl. S. 600. Anm. 1.
2 In der Vorlage: „Nickelsdorf“ .
3 In einer vorangehenden Ordre vom 18. August hatte der Markgraf Befehl erhalten, die Schreiben nach Breslau befördern zu lassen.
4 Vermuthlich die Escorte der Brodwagen. Vergl. S. 601.
5 In einem weiteren Schreiben vom 18. August dankt der König dem Markgrafen für 100 Mann, die er ihm geschickt hat (vergl. Nr. 13147), „und ersuche Ich Ew. Liebden, auf den Fall wir morgen hier stehen bleiben, dem Convoi ja einige Bataillons und 10 Escadrons nebst ein paar Canons und Haubitzen entgegenzuschicken“ ; bei dieser Gelegenheit würden die beiden Briefe durchzubringen sein; die 100 Mann werde der König „morgen“ wiederschicken.
6 Vergl. Nr. 13147.
7 Vergl. S. 601.