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11. AN DENSELBEN.

Wusterhausen, Sonnabend, den 11. September
1728.



Mein lieber Papa,

Ich habe mich lange nicht unternehmen mögen zu meinem lieben Papa zu kommen, theils weil es mir abgerathen, vornehmlich aber weil ich mich noch einen schlechteren Empfang, als den ordinairen sollte vermuthen sein; und aus Furcht, meinen lieben Papa mehr mit meinem gegenwärtigen Bitten zu verdriessen, habe es lieber schriftlich thun wollen. Ich bitte also meinen lieben Papa, mir gnädig zu sein, und kann hiebei versichern, dass, nach langem Nachdenken, mein Gewissen mir nicht das Mindeste gezeihet hat, worin ich mir etwas zu reprochiren haben sollte; hätte ich aber wider mein Wissen und Willen gethan, das meinen lieben Papa verdrossen habe, so bitte ich hiermit unterthänigst um Vergebung, und hoffe, dass mein lieber Papa den grausamen Hass, den ich aus allem Seinen Thun genug habe wahrnehmen können, werde fahren lassen; ich könnte mich sonsten gar nicht darein schicken, da ich sonsten immer gedacht habe, einen gnädigen Vater zu haben und ich nun das Contraire sehen sollte. Ich fasse dann das beste Vertrauen, und hoffe, dass mein lieber Papa dieses Alles nachdenken und mir wieder gnädig sein wird; indessen versichere ich Ihm, dass ich doch mein Tage nicht mit Willen fehlen werde und, ungeachtet Seiner Ungnade, mit unterthänigstem und kindlichstem Respect bin, u. s. w.