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AN DEN PROFESSOR MYLLER.

Potsdam, den 22. Februar 1784.



Hochgelahrter lieber Getreuer,

Ihr urtheilet viel zu vortheilhaft von denen Gedichten aus dem zwölften, dreizehnten und vierzehnten Saeculo, deren Druck Ihr befördert habet und zur Bereicherung der deutschen Sprache so brauchbar haltet. Meiner Einsicht nach sind solche nicht einen Schuss Pulver werth und verdienten nicht aus dem Staube der Vergessenheit gezogen zu werden. In Meiner Büchersammlung wenigstens würde Ich dergleichen elendes Zeug nicht dulden, sondern heraus schmeissen. Das Mir davon eingesandte Exemplar mag dahero sein Schicksal in der dortigen grossen Bibliothek abwarten. Viele Nachfrage verspricht aber demselben nicht Euer sonst gnädiger König,

Friderich.