<226>Hauses (die Geschichte seiner Vorgänger) begonnen, deren einzelne Abschnitte in der Akademie vorgelesen, auch in den Schriften der Akademie gedruckt wurden; vollendet und in einer selbständigen Prachtausgabe erschien dies Werk im Jahre 1751. Auch verschiedene Gedächtnisreden, auf seine Freunde und andere Männer von Verdienst, hatte er für die Akademie verfaßt. Dann war eine Reihe von Gedichten mannigfacher Art entstanden, Oden, gereimte Briefe, ein Lehrgedicht über die Kriegskunst, ein komisches Epos unter dem Namen « Das Palladium » u. s. w. Diese wurden im Jahre 1750, unter dem Titel der « Werke des Philosophen von Sanssouci », in einer Prachtausgabe gedruckt. Voltaire leistete dabei hilfreichen Beistand. Doch waren diese Arbeiten, und ganz besonders die Gedichte, nur für die nächsten Freunde bestimmt, und es wurden nur wenige Exemplare, unter sorgfältiger Kontrolle der Empfänger, ausgegeben. Friedrich hatte dafür eine eigne Druckerei in dem Turme des Berliner Schlosses eingerichtet; daher führen diese Werke auf ihrem Titel die Ortsangabe: « Im Schloßturme » (Au Donjon de Château). Auf dem Titel der Gedichte steht außerdem noch: « Mit dem Privilegium Apollos. »

Neben der Literatur diente zugleich auch, wie in früherer Zeit, die Musik zur Erheiterung der Mußestunden. Die Stunde vor dem Abendessen wurde in der Regel durch Konzerte ausgefüllt, in denen Friedrich sein Lieblingsinstrument, die Flöte, übte. Zur bestimmten Stunde trat er, die Noten unter dem Arme, in das Konzertzimmer und verteilte die Stimmen, legte sie auch wohl selbst auf die Pulte. Er blies übrigens nur Konzerte, die Quantz, der seit seinem Regierungsantritt in seine Kapelle eingetreten war, für ihn gemacht hatte, oder Stücke seiner eignen Komposition. Allgemein bewunderte man den tiefen, rührenden Ausdruck, mit welchem er das Adagio vorzutragen wußte. In seinen Kompositionen fand man eine Beobachtung des strengen Satzes, die eine für einen Dilettanten seltne musikalische Bildung zu erkennen gab; doch folgte er diesen strengen Schulregeln nicht so blind, daß er dadurch den freien Ausdruck seiner Phantasie hätte verkümmern lassen. Merkwürdig und seiner Zeit fast vorgreifend ist es, daß er selbst das Rezitativ in die Instrumentalkomposition auf eine Weise einzuführen wagte, welche zu ganz eigentümlichen Erfolgen führte. Einst blies er ein solches Rezitativ, worin der Ausdruck des Flehens vorzüglich gelungen war. « Ich habe mir dabei », so erklärte er seine Absicht, « Coriolans Mutter gedacht, wie sie auf den Knien ihren Sohn um Schonung und um den Frieden für Rom bittet. »

Der alte Lehrmeister, Quantz, genoß bei diesen Konzerten besondre Vorrechte, die er geschickt in Anwendung zu bringen wußte. Er allein durfte dem Könige sein Bravo zurufen, was sonst nicht leicht ein anderer von den Musikern wagte. Zu