<315> alle sehr gut; desgleichen der Horatius und VirgU, wenn es auch nur in Prosa ist. Im Französischen sind auch ercellente Sachen, die müssen ebenfalls übersetzet werden. Und wenn denn die jungen Leute was gearbeitet haben, so muß das gegen die deutsche Übersetzung gehalten und ihnen gewiesen werden, wo sie unrechte Wörter angebracht und gefehlet haben.
Gegenwärtig geschiehst der Unterricht nur schlecht, und es wird nicht genug Attention auf die Erziehung in den Schulen gewandt, drum lernen die Kinder auch nicht viel. Die ersten Fundamente sind nicht nutze. Wer zum besten raiaonniren kann, wird immer zum weitesten kommen, besser als der, der nur falsche Schlüsse ziehet. Für junge Leute, die beim Commerce gehen wollen, sind so ein Haufen gute Bücher, woraus sie das Commerce einer jeden Nation in der ganzen Welt kennen lernen können. Für Leute, die Officiers werden, ist die Historie nöthig, auch für andre Leute, und zwar muß solche gleich zum Anfange gelehret werden; denn es sind Abrégés genug davon da. Anfänglich muß man sie nur kurz unterrichten und bei den alten Zeiten nicht zu lange sich aufhalten, doch so, daß sie eine Kenntniß von der alten Geschichte kriegen. Aber in den neuern Zeiten, da muß man schon etwas genauer damit gehen, damit die jungen Leute solche gründlich kennen lernen, und das gehet auch spielend an. In Ansehung der Geometrie, da sind schon andre Mittel, um ihnen solche zu lehren.
Und was die Philosophie betrifft, die muß von keinem Geistlichen gelehrt werden, sondern von Weltlichen: sonsien ist es ebenso, als wenn ein Jurist einem Officier die Kriegskunst lehren soll. Er muß aber alle Systèmes mit den jungen Leuten durchgehen und durchaus keine neue machen. Von der Metaphysik müssen sie auch was durchgehen.
Aber vom Griechischen und Lateinischen gehe ich durchaus nicht ab bei dem Unterrichte in den Schulen. Und die Logik ist das Allervernünftigste; denn ein jeder Bauer muß seine Sachen überlegen, und wenn ein jeder richtig dächte, das wäre sehr gut. Die Rhetorik muß den jungen Leuten, wie schon gesagt, ebenfalls gründlich beigebracht werden. Man muß auch darauf Acht geben, daß die Kinder fleißig in die Schulen kommen, und wenn das nicht geschieht, muß das den Vätern und Eltern gemeldet werden, daß sie sie dafür strafen; denn warum schicken sie sonst die Kinder in die Schule, als daß sie was lernen sollen? sonst können sie sie ja nur zu Hause behalten.
Daß die Schulmeister auf dem Lande die Religion und die Moral den jungen Leuten lehren, ist recht gut, und müssen sie davon nicht abgehen, damit die Leute bei ihrer Religion hübsch bleiben und nicht zur katholischen übergehen; denn die evangelische Religion ist die beste und weit besser wie die katholische. Darum müssen die Schulmeister sich Mühe geben, daß die Leute Attachement zur Religion behalten, und sie so weit bringen, daß sie nicht stehlen und nicht morden. Diebereien werden indessen nicht aufhören, das liegt in der menschlichen Natur; denn natürlicher Weise ist alles