September.

A.

1. September 1782

Der König reiset von Bettlern ab.

2. September 1782

Kommt in Potsdam an (Sanssouci).

8. September 1782

Der König an d'Alembert: "Für Ihre Theilnahme an dem Verlust, welchen meine Familie erlitten hat 282-+, bin ich Ihnen sehr verbunden. Nach den Ereignissen zu urtheilen, scheint Jupiters Unglückstonne großer und angefüllter zu sein, als die, aus welcher er seine Gunstbezeigungen über die Menschen ausschüttet. Zehn üble Nachrichten kommen gegen eine gute. Indessen giebt es Leute, die dem Leben freiwillig entsagen, aber noch weiß ich Niewand, der aus Schmerz gestorben wäre. Wenn uns ein Unglück drückt, welches nur unsere Person betrifft, so setzt die Eigenliebe ihre Ehre darin, diesem Unglück Standhaftigkeit entgegen zu stellen; sobald wir aber einen Verlust leiden, der auf ewig unersetzlich ist, so bleibt auf dem Grunde von Pandorens Büchse nichts zu unserm Troste übrig, außer allenfalls für einen Greis von meinen Jahren die feste Ueberzeugung, in Kurzem sich bei denen zu befinden, die vor ihm hingingen. Das Herz bekommt eine Wunde. Der Stoiker sagt freilich: Du mußt keinen Schmerz fühlen, aber ich fühle ihn wider meinen Willen; er verzehrt, er zerfleischt mich; ein inneres, meine Kraft überwältigendes Gefühl entreißt mir Klagen und vergebliche Seufzer. etc. -

Ich habe Alles, was sich in Ihrem Vaterlande auf die<283> Wissenschaften bezieht, aufgegeben, ausgenommen den Abt de Lille, der nach meiner Meinung allein des Jahrhunderts Ludwig XIV würdig ist. etc."

11. September 1782

Der König nach Berlin; hier besucht er sogleich die Prinzessin Amalie und speis't bei ihr zu Mittag. Nachmittag geht er nach dem Gesundbrunnen, wo er übernachtet.

12. September 1782

Bei dem Artillerie-Manövre auf dem Wedding, dann nach Potsdam.

19. September 1782

Kabinetsordre des Königs an die Erben des Proconsuls Lietzmann in Ruppin 283-+: "Es ist wohl Eure und Eurer Miterben eigene Schuld, daß der Rest Eurer Forderung aus Eures Erblassers Verlassenschaft von mir nicht schon längst bezahlt worden ist. Hätte ich nicht so starke außerordentliche Ausgaben machen müssen, so würde ich den Euch gesetzten Zahlungstermin nach meiner Retour aus Schlesien eingehalten und Euch befriedigt haben. Auf die Zahlung könnt Ihr inzwischen mit der größten Zuversicht rechnen. Sie erfolgt gewiß, und Ich fodere Euch und Eure Miterben nur noch zu einiger Geduld auf, als Euer gnädiger König. Friedrich."

21. September 1782 bis 23. September 1782

Der König bei dem gewöhnlichen Herbst-Manövre bei Potsdam.

<284>

Der Konig schenkt dem Schwedischen Major, Grafen von Hordt eine Tabatiere von Werth.

In Potsdam waren: der Prinz Friedrich von Braunschweig, die Generale von Möllendorf, von Ramin, und mehrere Generale zum Herbst-Manövre.

B.

9. September 1782

Stirbt der General-Major Martin Anton von Puttkammer, 84 Jahr alt.


282-+ Durch den Tod der Königin von Schweden, Schwester Friedrich's d. Gr.

283-+ Diese Schuld schrieb sich noch aus den Kronprinzlichen Jahren des Königs her. Der Rest betrug 627 Thlr. 17 Gr. 6 Pf. Der ursprüngliche Gläubiger, Bürgermeister Lietzmann, hatte nicht daran erinnert; so war sie vergessen worden, bis seine Nachkommen im Juni 1782 dem König davon Anzeige machten. Nachdem die Erben die Richtigkeit der Foderung näher nachgewiesen hatten, antwortete ihnen der König unter dem 9. Aug., daß er ihnen ihre Foderung, nebst Zinsen von 1738 an, mit 1682 Thlr. 17 Gr. 6 Pf. nach seiner Retour aus Schlesien auszahlen lassen werde. Da nach des Königs Rückkunft, bis zum 16. Septbr., noch keine Anweisung zur Hebung des Geldes erfolgt war, so schrieben die Erben an demselben Tage nochmals an den König, worauf obige Antwort erfolgte. In Kurzem erhielten sie auch das Geld.