<226>fällen. Mochte er sein Leiden nun allzu gleichgültig verschleppt haben oder seine Gesundheit von selbst untergraben sein, jedenfalls klagte er über Blutstauungen, und seine Krankheit artete schließlich in Wassersucht aus. Die Ärzte schickten ihn nach Spaa, in der Hoffnung, er würde durch die Kur genesen, aber er fühlte, daß die dortigen Bäder ihm nichts halfen. Mit Mühe kehrte er nach Berlin zurück und starb dort am 16. September 1753 im Alter von vierundfünfzig Jahren und sieben Monaten. Knobelsdorff erwarb sich durch seinen lauteren und rechtschaffenen Charakter allgemeine Hochachtung. Er liebte die Wahrheit und glaubte, sie verletze niemanden. Gefälligkeit betrachtete er als Zwang und floh alles, was seine Freiheit zu beeinträchtigen schien. Man mußte ihn genau kennen, um sein Verdienst voll zu würdigen. Er förderte die Talente, liebte die Künstler und ließ sich lieber suchen, als daß er sich vordrängte. Vor allem muß zu seinem Lobe gesagt werden: er verwechselte nie Wetteifer mit Neid, Gefühle, die sehr verschieden sind, und die zu unterscheiden man den Künstlern und Gelehrten zu ihrer eignen Ehre und Ruhe und zum Wohle der Gesellschaft nie genug anraten kann.