<192> beim Anrücken des Feindes über die längs des Dammes laufenden Rinnsale geworfen werden, um ihm in genügender Frontbreite entgegenzutreten und seinen Angriff zurückweisen zu können. In solchem Gelände ist die Kavallerie völlig überflüssig. Sie muß hinter den Infanteriekolonnen folgen, da man sie nicht eher verwenden kann, als bis man die Dämme hinter sich hat und in ein weniger durchschnittenes Gelände kommt. Sind derartige Märsche vorauszusehen, so muß man durchaus ein Korps über die Dämme hinaus vorschieben, um die Armee zu decken und zu verhüten, daß sie in einem Gelände angegriffen wird, in dem sie schwerlich kämpfen könnte. Lassen sich solche Dämme jedoch vermeiden, selbst durch einen Umweg von einigen Meilen, so würde ich letzteres anraten. Denn ist der Feind flink und gewitzigt und erreicht er das Ende eines solchen Dammes, so kann er Eure Kolonnen durch Aufstellung von Geschützen der Länge nach bestreichen und Euch empfindliche Verluste beibringen, ohne daß Ihr Euch in dem durchschnittenen Gelände wehren und ihm die Euch angetane Unbill heimzahlen könntet.

11. Märsche im Frühjahr oder Herbst, wenn die Straßen am schlechtesten sind

Zwei Gründe zwingen im Flühjahr und Herbst zur Abkürzung der Märsche: die schlechten, ausgefahrenen und schlammigen Straßen und die kurzen Tage. Die Armee kann an einem Tage nur drei Meilen marschieren. Das Durchbringen der Artillerie und Bagage durch den Schlamm kostet viel Zeit, und man würde Menschen und Pferde überanstrengen, wollte man größere Strecken zurücklegen. Findet man bessere Straßen, auch wenn sie etwas länger sind als die direkten, so muß man ihnen den Vorzug geben. Die Artillerie ist der Kolonne zuzuteilen, die auf dem festesten Boden marschiert. Schickt man Detachements mit irgend einem Auftrag von der Armee ab, so tut man gut, ihnen keine Zwölfpfünder mitzugeben. Die Sechspfünder reichen aus, und auch sie mit der ganzen Munition und dem nötigen Zubehör fortzuschaffen, wird Mühe genug kosten.

12. Märsche bei Eröffnung des Feldzuges, die einen Plan verbergen, der sich erst bei der Vereinigung der Armee offenbart

Studiert den Marsch des Marschalls von Sachsen im Jahre 1746, um Maastricht einzuschließen. Verfolgt die Bewegungen, die er mit einem seiner Korps machte, um Brüssel zu belagern. Lest die Dispositionen Turennes zur Versammlung seiner Armee in Lothringen, mit der er dann über Thann und Belfort ins Elsaß einfiel und