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6. Nachtmärsche

Erfordern es die Kriegslage und die näheren Umstände, daß Ihr bei Nacht marschiert, so ist hauptsächlich folgendes zu beachten.

1. Die Führer der Kolonnen müssen die Straßen im voraus gut erkunden lassen, damit sie sich in der Dunkelheit nicht verlaufen, und vor allem, damit sich die Kolonnen nicht kreuzen; denn das könnte zur größten Verwirrung führen.

2. Von Zeit zu Zeit sind Adjutanten von einer Kolonne zur andern zu schicken, um sich gegenseitig zu benachrichtigen.

3. In der neuen Stellung muß man sich so vorteilhaft wie möglich aufstellen, unter Berücksichtigung des Geländes und der Vorteile, die man daraus ziehen kann, — so gut es bei Nacht angeht.

4. Damit der Feind den Aufbruch nicht merkt, läßt man in dem Lager, das man räumt, die Wachtfeuer brennen und einige Husaren „Wer da?“ rufen. Diese ziehen sich dann alle auf ein verabredetes Zeichen zurück, das man ihnen gibt, sobald die Armee vor einem Angriff gesichert ist.

7. Nachtmärsche zu Überfällen

Öfters geschieht es, daß der Feind zur Deckung seiner rückwärtigen Verbindungen Detachements nach rechts oder links ausschickt. Ihre Vernichtung kann wichtig sein, um größere Pläne zur Ausführung zu bringen. Will man solche Detachements