<177> der Attacke zu überflügeln und ihm in den Rücken zu fallen. Ist der Feind geschlagen, so verfolgen sie ihn, und die schwere Kavallerie folgt zu ihrer Unterstützung. Bei Attacken auf Infanterie ziehe ich jedoch die Kürassiere vor, weil diese sich auf ihre Kürasse verlassen.

Sobald man Husaren detachiert und sie einen weiten Ritt zu machen haben, muß man einige Defileen besetzen, die sie bei ihrem Rückzug zu passieren haben. Dazu nimmt man Dragoner nebst einigen Feldstücken. Der Zweck ist, ihnen den Rücken frei zu halten, damit sie beim Rückzuge nicht in Gefahr kommen, vom Feind aufgerieben zu werden. Die Dragoner können absitzen und den Rückzug durch Karabinerfeuer decken.

Man kann mit Husaren Städte wegnehmen, wenn sie nicht von regulärer Infanterie verteidigt sind. Derart nahmen wir Pegau1. Ein Damm führte zum Stadttor, auf dessen Turm der Feind einige Truppen zur Verteidigung gestellt hatte. Man ließ 50 Husaren absitzen und das Stadttor mit Balken einstoßen. Unterdessen hielt das Regiment außer Flintenschußweite zu Pferde. Sobald das Tor erbrochen war, drang das Regiment in Karriere in die Stadt ein und nahm alles, was vom Feinde darin war, gefangen. Im selben Jahre (1757) nahmen wir auf die gleiche Weise Neumarkt2, das der Feind mit zwei Pandurenbataillonen besetzt hatte. Die Zietenhusaren, die die Stadt umgangen hatten, griffen sie an, als sie sich durch ein andres Stadttor retten wollten, und nahmen sie sämtlich gefangen, während andre Truppen in der Art wie bei Pegau das Parchwitzer Tor stürmten.

Vor allem sind die Husaren zum Nachrichtendienst bestimmt. Sie müssen die geringsten Bewegungen der feindlichen Armee melden. Sie streifen immerfort im


1 Vgl. Bd. III, S. 90 f.

2 Vgl. Bd. III, S. 105 f.