<132> Daun benutzte die Zeit zur Verstärkung von Jahnus und Laudon mit 8 000 Mann. Am 30. wurde der Zug zwischen Bautsch und Domstadtl abermals angegriffen. Kaum hatten 1 000 Mann Kavallerie, 4 Bataillone und 400 Wagen den Marsch angetreten und das Defilee von Domstadtl passiert, so warf der Feind sich von Bärn und Liebau her mit seiner ganzen Macht auf den Zug. Seine beiden Kolonnen vereinigten sich hinter der Avantgarde, die gerade durch das Defilee gekommen war, und schnitt sie von dem nachfolgenden Hauptkorps ab. Zieten, der sich beim Gros des Zuges befand, griff einen der feindlichen Flügel lebhaft an, aber die Überlegenheit des Gegners war zu groß, als daß er hätte Erfolg haben können. Nach tapferer Gegenwehr mußte Zieten sich mit dem größten Teil seiner Leute auf Troppau zurückziehen. General Puttkamer und 300 Mann nebst dem ganzen Transport und der Kriegskasse fielen in die Hände des Feindes.

Infolge dieser Hiobspost mußte die Belagerung aufgehoben werden. Hätte der Transport eintreffen können, so wäre Olmütz in spätestens 14 Tagen gefallen; denn die dritte Parallele war bereits fertig und die Sappen wurden schon vorgeschoben. So dicht man aber auch am Ziel seiner Wünsche zu stehen schien, man mußte zur Rettung der Armee doch Verzicht leisten, da bei längerem Aufenthalt in Mähren die Lebensmittel ausgegangen wären.

Für den Rückmarsch boten sich zwei Straßen: eine nach Oberschlesien, auf der die Armee gekommen war, die andre quer durch Böhmen, die entweder in die Grafschaft Glatz oder über Braunau nach Schlesien führt. Die erste Straße suchte der Feind zu verlegen. Laudon, Jahnus und St. Ignon waren seit der Wegnahme des Transportes dort stehen geblieben, und Daun selbst war mit seiner Armee bis Tobitschau gerückt. Auf dieser Straße hätte man also zwei feindliche Korps in die Flanken bekommen, und Daun hätte immerzu die Arrieregarde beunruhigt. Kurz, der Marsch