<115> vertreiben, und er selbst soviel als möglich dazu beitragen wollte, so schickte er 10 Dragoner- und 5 Husarenschwadronen von der Armee des Feldmarschalls Lehwaldt ab, mit dem Befehl, bei Stade zum Prinzen Ferdinand von Braunschweig zu stoßen. Der Prinz unternahm sofort einen Vorstoß gegen Celle, der aber mißlang, teils weil ihm der Herzog von Richelieu zuvorkam und ihn am Übergang über die Aller hinderte, teils weil das öde Heideland ihm keine Lebensmittel liefern konnte. Trotz dieses Fehlschlages bemächtigte er sich kurz darauf der Stadt Harburg. Der König verabredete nun mit dem Prinzen folgenden Feldzugsplan. Die Verbündeten sollten über die Weser vorrücken, und zwar aus zwei Gründen: erstens, um die Hauptstädte des Kurfürstentums Hannover und des Herzogtums Braunschweig nicht durch Belagerungen zugrunde zu richten, ohne die man sie nicht erobern konnte, und zweitens, weil die Franzosen aus Furcht, vom Rhein abgeschnitten zu werden, beide Länder wahrscheinlich aus eignem Antrieb räumen würden, besonders wenn sich zugleich ein preußisches Detachement bei Braunschweig zeigte. Prinz Heinrich, der zur Heilung einer bei Roßbach erhaltenen Wunde in Sachsen geblieben war, sollte das Detachement führen. Alles wurde genau verabredet. Wir werden bei Beginn des nächsten Feldzuges sehen, wie glücklich Prinz Ferdinand das geplante Unternehmen ausführte.