Januar 1782.

A.

Januar 1782

Der König in Berlin.

2. Januar 1782

Besucht die Prinzessin Amalie und den General von Zieten.

7. Januar 1782

Besucht den Prinzen Ferdinand.

8. Januar 1782

Waren der König und die Königin Taufzeugen bei der Taufe des am 30. Dezbr. des vorigen Jahres dem Prinzen von Preußen in Berlin gebornen Sohnes Friedrich Heinrich Karl. Der König hielt ihn über die Taufe.

11. Januar 1782

Besucht der König die Porzcllanmanufaktur.

16. Januar 1782

Verfügte sich der König in Begleitung des Generals von Mollendorf zur Prinzessin Amalie, und speiste daselbst in Gesellschaft des Ministers von Finken stein und anderer Standespersonen.

18. Januar 1782

Instruction des Königs, auf welche Art die jungen Officiers müssen in der Fortification und Lagerkunst instruirt werden.

21. Januar 1782

Der König besucht die Prinzessin Amalie und den Prinzen Ferdinand.

22. Januar 1782

Geht mit dem General von Möllendorf nach Potsdam.

23. Januar 1782

Der König an d'Alembert: "Ich habe Ihren Brief am 7. Januar erhalten, aber die<271> Menge dazwischen gekommener Geschäfte hat mich genöthigt, meine Antwort bis jetzt, da ich mich wieder in meiner philosophischen Ruhestätte befinde, zu verschieben. Muthmaßen Sie jedoch nicht, daß mich das Carneval durch seine Reize zerstreut habe. Diese Vergnügungen fesseln nicht mehr in meinen Jahren, wo man der Welt abgestorben ist; wo die Kälte des Alters das Feuer der ersten Jugend verlöscht hat, wo endlich Pflanzenzustand auf thätige Lebenskraft gefolgt ist. Bei dieser Apathie hält es schwer, zu glauben, daß ein Greis den Eifer zum Studiren und zu den schönen Wissenschaften wieder beleben könne, besonders da das Genie der Französischen Nation sich von selbst anfeuert. etc. Ohne Zweifel ist es einem jungen Gymnasiasten erlaubt, die Hyperbel zu gebrauchen 271-+, ohne sie würde keine Lobrede existiren. Auch ich habe mich derselben bisweilen bedient; und eben darum weiß ich, was daran ist. In meiner Jugend habe ich einen Panegyrikus auf einen Schuster gemacht 271-++, und ich fand Mittel, ihn fast zu gleicher Höhe mit jenem Kaiser zu erheben, den Plinius so prachtvoll gepriesen hat. Dies sind Spiele des Witzes, durch welche sich die Einbildungskraft belustigt; sie erhebt sich so prächtig zu dem Superlativ, daß der höchste Grad der Lobeserhebung zuweilen der höchste Grad des Lächerlichen ist. etc."

24. Januar 1781

Das Geburtsfest des Königs wird in Berlin bei der Königin gefeiert.

Der König beschenkt die Prinzessin von Preußen mit einer Tabatiere von großem Werth; den Prinzen Heinrich, seinen Bruder, zu dessen Geburtstag, ebenfalls mit einer Tabatiere, einem Spanischen Rohr mit goldenem Knopf, der, so wie die Dose, reich mit Brillanten verziert ist, und mit einer ansehn<272>lichen Summe Geld. Der General von Möllendorf erhielt ein prächtiges Tafelservice von Porzellan.

?? Januar 1782

General von Wartenberg beim König in Potsdam.

Der König läßt mehrere Tausend Thaler unter die Soldatenwittwen der Berliner Garnison, deren Männer im Felde geblieben sind, so wie auch unter die Armen der Stadt, austheilen.

B.

19. Januar 1782

Der Minister Friedrich Christoph von Görne wird verhaftet. (Ueber seinen Prozeß s. Moser's Patriotisches Archiv I. 409, unsere Beiträge II. 299 und die Nachträge zu diesem Tagebuche bei dem Jahr 1776, Decbr.).

28. Januar 1782

Stirbt in Potsdam der Geh.-Kabinetsrath Ernst Ludwig Cöper, 61 Jahr alt.

Februar.

A.

Februar 1782

Der König in Potsdam.

28. Februar 1782

Der König an d'Alembert: "Hilf Himmel, mein lieber Anaxagoras, welchen Brast Philosophie haben Sie mir geschickt 272-+! - etc. Wie können doch Leute so närrisch sein, im achtzehnten Jahrhundert Systeme zu machen, und eine Welt nach ihrer Phantasie zu erschaffen, ohne untersucht zu haben, ob diese Welt auch ewig sei, und ob dies nicht weit mehr Wahrscheinlichkeit habe, als ihr einen Anfang zu geben? Welch ein Chaos ist dies System! Deskartes Wirbel wieder hervor bringen zu wollen, und sie höchst ungeschickt an Newton's System anzupassen! etc. Wer wider Newton kämpfen will, muß völlig gerüstet und recht sattelfest sein, allein Ihr Französischer Held würde durch den schwächsten Lanzenstoß zu Boden gestreckt<273> werden. etc. Jenes Werk hat meine gute Laune sehr verstimmt, aber ich wollte in Ihren Busen mein Mißvergnügen ausschütten, um mich ein wenig zu erleichtern. Ich hatte schon das Podagra, den Fluß, einen Ausschlag und das Fieber; die Tollheiten, die Sie mir geschickt haben, hätten mich fast ganz zu Boden gedrückt. Eine schlechte Logik ist die tötlichste aller Krankheiten, wenn sie ein Gehirn angreift, welches sich wider die Unvernunft sträubt. Ums Himmels Willen, wenn Ihre Franzosen solche Armseligkeiten zur Welt bringen, so quälen Sie mich nicht damit; lassen Sie mich ruhig aus dieser Welt abscheiden, ohne sie mir durch den abgeschmackten Unsinn zu verleiden, der sich in den Schriftstellern findet, die da wähnen Philosophen zu sein, aber nichts als Schwärmer sind, etc."

März.

A.

März 1782

Der König in Potsdam.

17. März 1782

Der König an d'Alembert: "Sie sind von meinen Umständen nicht so übel unterrichtet gewesen, als Sie glauben. Ich habe an der rechten Hand und am rechten Fuß einen heftigen Anfall von der Gicht gehabt; und da das Unglück zu etwas gut ist, so hat mich das Unvermögen, meine rechte Hand zu gebrauchen, dahin gebracht, meine Zuflucht zur linken zu nehmen, mit welcher ich leserlich schreiben gelernt habe. Diese Uebung und die Geduldsübung ist aller Vortheil von meiner letzten Krankheit. Ich erinnre mich der weisen Vorschriften des Porticus, obgleich ich nicht in einem schmerzhaften Augenblick ausrief, wie Posidonius: "O Gicht, Du magst es anstellen wie Du willst nie werde ich gestehen, daß Du ein Uebel bist!" Ich begnüge mich damit, den Schmerz zu dulden, ohne mich darüber zu beklagen und ohne sein Dasein zu läugnen. etc. Alles erinnert uns an die Herrschaft, welche die Abwechselung über<274> unsern Erdball ausübt. Rom, das gebieterische apostolische Rom, erliegt unter seinen aufrührischen Kindern. etc. Christi Statthalter wird in Wien am Fuße des Kaiserlichen Thrones Ehrenerklärung und Abbitte thun. etc. O Salomon, wenn Du wieder auf Erden kämest, Du würdest doch gestehen, daß es viel Neues giebt, das sich zu unsern Zeiten zugetragen hat, und das Du weder gesehen, noch Dir vorgestellt hattest; und es wird noch viel mehr zum Vorschein kommen. etc."

24. März 1782

Der König an Ebendenselben: "Nein, mein lieber Anaxagoras! nicht wider Sie, der Sie ein wahrer Weiser sind, ist mein philosophischer Eifer ausgebrochen 274-+, sondern wider Hirnlose. etc. Ich hatte mir vorgestellt, daß die Fortschritte des Verstandes und der Kenntnisse wenigstens den Naturforschern die abgeschmackte Vorstellung von dem Ursprünge, welche Schwachköpfe der Welt beilegen, wurden benommen haben; allein unser Verfasser stellt sich noch stolz in die Reihen. Zwar vernichtet er die Systeme, die er angreift, recht gut, besonders das Büffonsche, allein wenn er nun das seinige durch eine seltsame und unerträgliche Vermischung des Des cartischen und Newtonschen aufstellt, wenn ich sehe, wie dieser Ehrenmann bloß durch die Kraft seines Wortes das Weltall schafft und einrichtet; so kann ich diesen mächtigen Schöpfer nicht mehr bewundern, sondern weise ihm seine Wohnung im Narrenhause an. Wer diese Materie wohl geprüft hat, wird zugeben, daß wenn man die Grundwahrheiten der Vernunft noch achten will, man nothwendig die Ewigkeit der Welt annehmen muß. Das System der Schöpfung verleitet zu Ungereimtheiten bei jedem Schritt, den man zu dessen Erhaltung thut; man muß das: ex nihilo nihil fit, wofür das ganze Alterthum Achtung hegte, läugnen; man muß sich überreden, daß ein inmaterielles Wesen, wovon wir uns keinen Begriff

<275> machen können, die Materie forme und auf sie wirke, ohne sie zu berühren; man muß zwei sich widersprechende Begriffe, den von einem guten und vollkommenen Gott, und den von einem abscheulichen Werk, welches zu verfertigen ihn beliebt hat, mit einander vereinigen. Diese kleinen Schwierigkeiten verachtet freilich der Philosoph aus dem Narrenhause; kühn schwingt er sich über die Tiefen des Unbegreiflichen; aber die Strahlen der Wahrheit schmelzen seine künstlichen Flügel. etc."

Der Prinz Friedrich von Braunschweig, Prinz Ludwig von Würtemberg, der Minister von Finkenstein, der Französische Gesandte de Pons, der Holländische Gesandte von Rheden, General von Möllendorf und der Ober-Stallmeister von Schwerin an verschiedenen Tagen beim König.

B.

19. März 1782

Circular, einige Abänderungen in der neuen Prozeßordnung betreffend.

29. März 1782

Stirbt in Potsdam der General-Major Karl Friedrich Jacob von Linkersdorf, 52 Jahr alt.

29. März 1782

Stirbt der General-Major Jacob Rüdiger von Zastrow in Königsberg i. P., 74 Jahr alt.

April.

A.

April 1782

Der König in Potsdam und in Sanssouci.

26. April 1782

Der König an d'Alembert:

- etc. - "Zum Trost meines Alters wünschte ich einige Pflanzen aufkeimen und hervorsprossen zu sehen, welche die Stelle derer ersetzen könnten, die dem vorhergehenden Jahrhundert zur Ehre gereichten. Es scheint aber, als wenn die großen Männer ohne Nachkommenschaft sterben. Ich wollte, es gäbe eine Fortpflanzung erhabener Seelen, durch welche immer eine die andere ersetzte.

Uebrigens ist meine Zeit bald verflossen; ich habe noch die<276> Hefen des Jahrhunderts Ludwig's XIV genossen. Dem Himmel danke ich es, daß er mir in dieser Zeit das Leben gab; und um sich wegen der Zukunft zu trösten, muß man sagen: Nach mir die Sündfluth 276-+! Die Welt ist ein Schauplatz von Abwechselungen, eine bewegliche Bühne, wo Alles sich ändert. Hier erheben sich die Künste, die Wissenschaften und die Staaten; dort folgt Barbarei auf die Kenntnisse; dort sieht man Fürsten, deren Throne umgestürzt werden. etc. Wer von unfern Zeitgenossen binnen hundert Jahren von jetzt auferstehen könnte, der würde unsern Erdboden nicht wieder erkennen. etc."

B.

2. April 1782

Der General-Lieutenant und Kriegsmimster Karl Heinrich von Wedel stirbt, 70 Jahr alt.

19. April 1782

Der General-Major, Freiherr Ludwig von Buddenbrock in Königsberg stirbt, 63 Jahr alt.

Die Generale von Prittwitz und von Wartenberg in Potsdam.

Mai.

A.

Mai 1782

Der König in Potsdam (Sanssouci).

10. Mai 1782

Der König sendet dem General-Major von Holzendorf eine von ihm selbst entworfene Instruction für die Artillerie. (S. Oestr. milit. Zeitschrift 1819, Heft 7, S. 100).

10. Mai 1782

Der König nach Charlottenburg.

11. Mai 1782

Aus Charlottenburg nach dem Berliner Thiergarten, wo er über einige Regimenter Specialrevue hält, in der Stadt der Prinzessin Amalie einen Besuch abstattet, und dann nach Charlottenburg zurück geht.

<277>

12. Mai 1782

Wieder nach dem Berliner Thiergarten, die übrigen Regimenter zu mustern, dann nach Potsdam.

18. Mai 1782

Der am 8ten in Berlin angekonnnene Abt Raynal 277-+ beim König in Potsdam.

<278>

18. Mai 1782

Der König an d'Alembert: "Mir geht es wie Ihnen; ich bewundere die Moral der Stoiker, und betrübe mich daß ihr so ehrwürdiger Weise 278-+ bloß ein Wesen der Vernunft ist. Hierauf könnte man sehr schicklich den schönen Vers von Voltaire anwenden: "Bei menschlichem Geschick die Sehnsucht eines Gottes." Wir mögen so viel Liebe für das Beste der Menschheit haben, so wird doch kein Gesetzgeber, kein Philosoph die Natur der Dinge umändern. Wahrscheinlich hat unser Geschlecht so sein sollen, wie wir es kennen, ein seltsames Gemisch einiger guten und einiger bösen Eigenschaften. Die Erziehung und der Fleiß können den Umkreis unserer Kenntnisse erweitern; eine gute Regierung kann Heuchler bilden, welche die Maske der Tugend vornehmen; allein den innern Gehalt unserer Seele zu ändern, dahin wird man es nie bringen. Ich betrachte den Menschen wie ein Maschinenwerk, welches den Gewichten und Rädern, wodurch es geleitet wird, folgen muß; was man Weisheit und Vernunft nennt, ist bloß die Frucht der Erfahrung, welche auf die Furcht oder die Hoffnung wirkt, auf diese beiden großen Triebfedern unsrer Handlungen. Für unsere Eigenliebe, mein lieber Anaxagoras, ist dies freilich ein wenig demüthigend, aber unglücklicher Weise ist es nur zu wahr. Bei dem Alten schätze ich die Stoiker, und ich danke es ihnen mit einem von Erkenntlichkeit durchdrungenen Herzen, daß ihre Sekte einen Cälius, einen Cato von Utika, einen Epictet, vorzüglich einen Mark Aurel, hervorgebracht hat. Keine der übrigen philosophischen Sekten kam, sich solcher Zöglinge rühmen; und ich wünschte zum Besten von Europa, daß ihr Geschlecht nicht erloschen wäre. Es ist unangenehm, daß Alle, welche leiden, dem Zeno geradezu widersprechen müssen, da ist Keiner von Allen, der nicht eingestünde, daß der Schmerz ein großes Uebel ist. etc. -

<279>

Aber wissen Sie wohl, was heute geschehen ist? Der Abt Raynal ist hier angelangt. Diesen Nachmittag wird er zu mir kommen, und ich will ihn nicht eher los lassen, als bis ich ihn ganz aufs Trockene gebracht habe. - Endlich habe ich den Verfasser der Statthalterschaft und des Handels von Europa gesehen. Er ist voll Kenntnisse, die er seinen angestellten merkwürdigen Untersuchungen zu danken hat; ich glaubte mich mit der Vorsehung zu unterhalten. Alle Regierungen sind auf seiner Waage gewogen, und man setzt sich der Gefahr der Landesverweisung aus, wenn man sich in seiner Gegenwart bescheiden zu behaupten erkühnt, der Handel einer Macht möchte doch wohl um einige Millionen einträglicher sein, als er ihn angiebt. Es fragt sich also nur, ob seine gesammelten Nachrichten alle die Glaubwürdigkeit haben, die man bei dergleichen Gegenständen verlangt. etc."

19. Mai 1782

Der König nach Spandau, wo er über das Regiment des Prinzen Heinrich Specialrevue hält, dann nach Charlottenburg.

20. Mai 1782

Nach Berlin; mustert im Thiergarten einige Regimenter.

21. Mai 1782

22. Mai 1782

Bei den großen Kriegsübungen der Truppen, und geht dann nach Potsdam.

25. Mai 1782

Nach Magdeburg zur Revue etc.

28. Mai 1782

In Potsdam.

B.

4. Mai 1782

Stirbt der General Christian Rudolph von Weyher, 76 Jahr alt.

Der Fürst von Anhalt-Cöthen in Potsdam.

Juni.

A.

1. Juni 1782

Der König von Potsdam nach Cüstrin zur Revue.

2. Juni 1782

Von Cüstrin nach Stargard, daselbst bis den 5ten Revue etc.

5. Juni 1782

Nach Graudenz, Revue etc. (Den 6ten in Mockerau).

<280>

11. Juni 1782

In Potsdam.

13. Juni 1782

Die sämmtlichen Minister aus Berlin zum König nach Potsdam.

16. Juni 1782

Der König unterzeichnet den Schenkungsbrief für die Besitzer der im Jahr 1781 in Berlin auf Königliche Kosten neu erbauten Häuser.

21. Juni 1782

Der Minister von Herzberg zum König nach Potsdam.

Die General-Majors von Schott und von Rothkirch in Potsdam.

B.

Juni 1782

Der Abt Raynal und der Englische Gesandte Elliot waren Mitte dieses Monats bei dem Prinzen Heinrich in Rheinsberg.

Juli.

A.

Juli 1782

Der König in Potsdam (Sanssouci).

5. Juli 1782

Der König an d'Alembert: "Aufrichtig zu gestehen, nachdem ich lange die Meinungen der Stoiker geprüft habe, hat es mir doch geschienen, als wenn sie die menschliche Natur etwas zu sehr erhoben hätten. Ihre Eigenliebe überredete sie, daß ein Jeder in sich ein Theilchen der Weltseele besäße, und daß dieses Theilchen die Vollkommenheiten der Gottheit erreichen könne, mit welcher es sich nach dem Tode des von ihr belebten Menschen wieder vereinigte. Dieses System ist schön und erhaben, nichts als die Wahrheit fehlt darin. Edel ist es indeß, sich über die unangenehmen Vorfälle zu erheben, deren wir ausgesetzt sind, und ein nicht übertriebener Stoicismus ist das einzige Trostmittel der Unglücklichen. Bei dem Allen müssen wir nicht durch ein Ideal von Vollkommenheit, welches wir doch nie erreichen können, uns selbst aufgeblasen machen, noch uns eine eingebildete Stammtafel verfertigen, die uns herabwürdigt, anstatt uns zu adeln; denn bei der Betrachtung der Schändlichkeit und der Laster unsers Geschlechts, ist es weit<281> wahrscheinlicher, uns für Abkömmlinge schadenfroher Wesen (wenn es nämlich dergleichen gäbe) zu halten, als eines Wesens, dessen Natur selbst schon die Güte sein muß. Sobald sich aber die Gicht, der Stein oder des Phalaris Stier darein mischen, so bezeugt das durchdringende Geschrei, welches dem Leidenden entschlüpft, daß der Schmerz ein sehr wesentliches Uebel ist. etc."

15. Juli 1782

Die Prinzessin Amalie, die verwittwete Herzogin von Braunschweig mit ihrer Tochter, der Prinzessin Auguste Dorothee (gestorben als Aebtissin von Gandersheim den 10. März 1810) und die Gemalin des Prinzen Friedrich von Braunschweig kommen in Potsdam beim König an (bleiben bis den 23sten); auch war Prinz Leopold aus Frankfurt a. d. O. in Potsdam.

31. Juli 1782

Der König nach Berlin, speis't bei der verwittweten Herzogin von Braunschweig, und kehrt nach der Tafel nach Potsdam zurück. Der Prinz von Hohenlohe, Prinz Friedrich von Braunschweig, Ober-Hofmarschall, Graf Solms und Minister von Finkenstein beim König.

B.

14. Juli 1782

Revidirtes Credit-Reglement für die Kur- und Neumark. Stirbt die verwittwete Königin von Schweden, Ulrike, Schwester Friedrich's d. Gr.

August.

A.

Mai 1782

Der König in Potsdam (Sanssouci).

5. Juli 1782

Formey (Geh.-Rath, Professor und beständiger Secretair der Akademie d. W. in Berlin) beim König in Sanssouci, Nachmittags 4 Uhr. (Fourney Souv. d'un Citoyen I. 361).

15. Juli 1782

Der König nach Schlesien zur Revue etc.

25. Juli 1782

Von Neisse in Breslau angekommen.

28. Juli 1782

Nach dem Hauptquartier Bettlern.

<282>

In Potsdam waren beim König: der Spanische Gesandte de las Casas, der Schwedische Gesandte, Graf von Ehrenswerd, der Minister von Finkenstein und der General von Möllendorf.

September.

A.

1. September 1782

Der König reiset von Bettlern ab.

2. September 1782

Kommt in Potsdam an (Sanssouci).

8. September 1782

Der König an d'Alembert: "Für Ihre Theilnahme an dem Verlust, welchen meine Familie erlitten hat 282-+, bin ich Ihnen sehr verbunden. Nach den Ereignissen zu urtheilen, scheint Jupiters Unglückstonne großer und angefüllter zu sein, als die, aus welcher er seine Gunstbezeigungen über die Menschen ausschüttet. Zehn üble Nachrichten kommen gegen eine gute. Indessen giebt es Leute, die dem Leben freiwillig entsagen, aber noch weiß ich Niewand, der aus Schmerz gestorben wäre. Wenn uns ein Unglück drückt, welches nur unsere Person betrifft, so setzt die Eigenliebe ihre Ehre darin, diesem Unglück Standhaftigkeit entgegen zu stellen; sobald wir aber einen Verlust leiden, der auf ewig unersetzlich ist, so bleibt auf dem Grunde von Pandorens Büchse nichts zu unserm Troste übrig, außer allenfalls für einen Greis von meinen Jahren die feste Ueberzeugung, in Kurzem sich bei denen zu befinden, die vor ihm hingingen. Das Herz bekommt eine Wunde. Der Stoiker sagt freilich: Du mußt keinen Schmerz fühlen, aber ich fühle ihn wider meinen Willen; er verzehrt, er zerfleischt mich; ein inneres, meine Kraft überwältigendes Gefühl entreißt mir Klagen und vergebliche Seufzer. etc. -

Ich habe Alles, was sich in Ihrem Vaterlande auf die<283> Wissenschaften bezieht, aufgegeben, ausgenommen den Abt de Lille, der nach meiner Meinung allein des Jahrhunderts Ludwig XIV würdig ist. etc."

11. September 1782

Der König nach Berlin; hier besucht er sogleich die Prinzessin Amalie und speis't bei ihr zu Mittag. Nachmittag geht er nach dem Gesundbrunnen, wo er übernachtet.

12. September 1782

Bei dem Artillerie-Manövre auf dem Wedding, dann nach Potsdam.

19. September 1782

Kabinetsordre des Königs an die Erben des Proconsuls Lietzmann in Ruppin 283-+: "Es ist wohl Eure und Eurer Miterben eigene Schuld, daß der Rest Eurer Forderung aus Eures Erblassers Verlassenschaft von mir nicht schon längst bezahlt worden ist. Hätte ich nicht so starke außerordentliche Ausgaben machen müssen, so würde ich den Euch gesetzten Zahlungstermin nach meiner Retour aus Schlesien eingehalten und Euch befriedigt haben. Auf die Zahlung könnt Ihr inzwischen mit der größten Zuversicht rechnen. Sie erfolgt gewiß, und Ich fodere Euch und Eure Miterben nur noch zu einiger Geduld auf, als Euer gnädiger König. Friedrich."

21. September 1782 bis 23. September 1782

Der König bei dem gewöhnlichen Herbst-Manövre bei Potsdam.

<284>

Der Konig schenkt dem Schwedischen Major, Grafen von Hordt eine Tabatiere von Werth.

In Potsdam waren: der Prinz Friedrich von Braunschweig, die Generale von Möllendorf, von Ramin, und mehrere Generale zum Herbst-Manövre.

B.

9. September 1782

Stirbt der General-Major Martin Anton von Puttkammer, 84 Jahr alt.

Oktober.

A.

Oktober 1782

Der König in Potsdam (Sanssouci).

15. Oktober 1782

Kabinetsordre des Königs an den Kaufmann Bärs in Berlin: "Die Berlinische Bürgerschaft ist mit Sr. Konigl. Maj. von Preußen etc., unsers allergnädigsten Herrn, ihr durch den Bau ihrer alten Häuser erwiesene Wohlthaten niemals recht zufrieden gewesen; und die letzten Vorstellungen und Beschwerden über die Dächer der am Gensd'armenmarkt erbauten neuen Häuser, ist ein neuer Beweis, wie wenig Viele den Werth Dero Königl. Milde hierbei anerkennen. Indessen werden Hochstdieselben niemals die Schuldigen mit denen Unschuldigen vermengen, und wollen solches denen 45 unterschriebenen Kaufleuten und andern Bürgern 284-+ in Berlin, auf ihre Vorstellung vom 12ten zu ihrer Beruhigung hiermit nicht verhalten. Friedrich."

30. Oktober 1782

Der König an d'Alembert: "Wir müssen der Natur das einzeln wieder geben, was wir einzeln von ihr empfangen haben, und so schmerzhaft auch die Krankheiten der Blase und die Uebel der Gicht sind, so ist es doch noch besser, diese zu erdulden, als zu fühlen, daß das Gedächtniß, und folglich die Gedanken abnehmen. Die<285> Musen waren Töchter des Gedächtnisses, um uns zu lehren, daß alle Fähigkeiten des Verstandes ohne Gedächtniß verloren sind. Ich liege mit meinem Gedächtniß täglich in Streit, und strenge mich an, es in den Augenblicken, wo es sich schon aufschwingen will, mir zu entfliehen, wider seinen Willen zurück zu rufen. Alles giebt uns zu erkennen, wie gebrechlich unsere Natur ist, wie wenig wir sind, und in welche Unendlichkeit wir uns versenken werden. Und in einer solchen Lage haben wir noch die Frechheit, uns aufzublähen, und fast der Gottheit beizugesellen, von Hoheit, Würden, Majestät und hundert andern solchen Thorheiten zu reden, die jedem anekeln müssen, der die Natur des Menschen, seine Eitelkeit, sein Nichts erkennt. etc.

Unsere Akademie hat ein neues Mitglied erhalten; er hat Widerwärtigkeiten überstanden, die ihm einige vernünftige und bescheidene Ausdrücke in Turin zugezogen hatten; sein Name ist Denina. Er war Professor der Universität zu Turin, und wird Ihnen vielleicht durch die Geschichte der Staatsveränderungen Griechenlands und der Staatsveränderungen Italiens bekannt sein 285-+. Er kommt, um in Deutschland ganz laut zu sagen, was er in Italien ganz leise dachte. etc.

Sie reden mir von Bankerott etc., die ganze Welt macht Bankerott etc., und was ist endlich der Tod anders, als ein Bankerott am Leben? Im Begriff, diesen letzten Schritt zu thun, verliere ich die Reize der Welt aus dem Auge, und sehe an ihnen nichts mehr, als ihre Täuschungen, mich bestürmen nun die Gicht oder eine andere Krankheit; ich weiß,<286> daß es der Fuhrmann ist, der mich in das Land hinab bringen soll, aus welchem noch Niemand wieder zurück kehrte, und ich erwarte den Augenblick meiner Abfahrt ohne Furcht vor der Zukunft und mit gänzlicher Ergebung. Nur mache ich Ihnen den Vortritt streitig, und so wie ich vor ihnen in die Welt gekommen bin, so behaupte ich auch, sie vor Ihnen verlassen zu müssen. etc."

In Potsdam waren zu verschiedenen Zeiten: die Minister von Heinitz, von Schulenburg, von Werder, von Herzberg, von Finkenstein, die Englischen Gesandten Stepney und Elliot, der Französische Gesandte d'Esterno, der Abt Denina aus Turin etc.

November.

A.

November 1782

Der König in Sanssouci und in Potsdam.

2. November 1782

Massenbach (der in dem unglücklichen Krieg von 1806 als Oberst und General-Ouartiermeister-Lieutenant und durch seine Schriften über diesen unglücklichen Krieg etc. allgemein bekannt geworden ist) hat die erste Audienz beim König (in Sanssouci, Vormittags um 11 Uhr).

4. November 1782

Massenbach's zweite Vorstellung beim König und Unterredung mit ihm. Einige Tage später war Massenbach zum dritten Male beim König. (M's. Rückerinnerungen an große Männer. Amsterdam, 1808. II. 97-107).

28. November 1782

Kabinetsordre des Königs an den Minister von Münchhausen: "Mein lieber Etatsminister von Münchhausen. Der Kriegsrath Cranz soll auf die Original-Anlage so wenig in seiner ihm ertheilten Censurfreiheit beeinträchtigt, als wegen seiner beigelegten periodischen Schrift 286-+ von Jemandem beunruhigt<287> werden; ich will vielmehr, daß Ihr ihn dagegen, sobald er nichts wider den Staat - eine vernünftige Religion, und gute Sitten schreibt, jedesmal schützen sollt. - Jedoch habe ich ihn bei dieser Gelegenheit gewarnet, daß er nicht allzu naseweis sein möchte, sonsten er doch einmal anlaufen, und seine beißende Schreibart ihm Ungelegenheit zuziehen könnte. Ich überlasse alles Eurer Verfügung und bin etc."

B.

7. November 1782

Hält der aus Turin nach Berlin berufene Gelehrte Denina in der Akademie seine Antrittsrede.

9. November 1782

Starb in Berlin die berühmte Malerin Anna Dorothea, verwittwete Therbusch, geborne Lisiewska, 60 Jahr alt.

12. November 1782

Starb in Berlin der Probst Johann Gustav Reinbeck, 67 Jahr alt.

17. November 1782

Edict gegen den überhand genommenen Mißbrauch der Ehescheidungen.

21. November 1782

Ließ sich der nachher so berühmt gewordene 12jährige blinde Tonkünstler Düllon zum ersten Mal in Berlin auf der Flöte hören.

26. November 1782

Erneuerte allgemeine Postordnung.

30. November 1782

Friedens-Praliminarien zwischen England und den dreizehn vereinigten Staaten von Nordamerika.

30. November 1782

Reglement wegen künftiger Einrichtung des Jusiizwesens in der Kur- und Neumark.

Dezember.

A.

Dezember 1782

Der König in Potsdam.

7. Dezember 1782

Der Geh.-Finanzrath von Schütz aus Cöslin zum König nach Potsdam.

24. Dezember 1782

Vormittag langt der König in Berlin auf dem Schlosse an, nachdem er vorher der Prinzessin Amalie einen Besuch abgestattet. Mittags Cour und Tafel bei ihm.

<288>

30. Dezember 1782

Der König an d'Alembert: "Sie machen mir ein großes Vergnügen, daß Sie mich selbst von Ihrer Wiederherstellung benachrichtigen. Die Natur hätte den Menschen keine unangenehmere Gabe mittheilen können, als daß sie in ihren Eingeweiden einen Steinbruch anlegte. etc. Ich erwarte in Kurzem wieder einen Besuch von der Dame Gicht, welche wahrlich auch kein liebliches Schätzchen ist. Ach, mein lieber d'Alembert, ehemals enthielten unsere Körper nichts, weder von Schwachheiten, noch von der weiter gediehenen Hinfälligkeit; jetzt entreißt uns jeder Tag etwas von unserem Dasein. etc. Der Abbé Raynal schreibt über die Widerrufung des Edicts von Nantes, und wenn das Werk gedruckt ist, will er es Ludwig XIV mit dem ersten Kurier, der nach den elyseischen Feldern abgeht, übersenden. Was mich betrifft, so habe ich es mir zur Regel gemacht, alle gute alte und neue Handlungen nachzuahmen, niemals aber die schlechten. Ich lasse einen Jeden Gott verehren, wie es ihm beliebt, und ich glaube, daß Jeder berechtigt ist, den Weg zu wählen, den er vorzieht, in das unbekannte Land des Paradieses oder der Hölle zu gelangen; eben so begnüge ich mich mit der Freiheit, hierin für mich dem Antriebe der Vernunft und meiner Denkart zu folgen. Wenn man nur durch gerechte Fesseln die Mönche so weit einschränkt, daß sie die Gesellschaft nicht stören, so muß man sie dulden, weil das Volk sie haben will.

Der Herr von Villars, welcher nicht der Marschall von Villars ist, kann in Neufchatel drucken lassen, was er will, wenn er nur die Mächte schont und die Großen der Erde nicht angreift; denn das sind kitzliche Leute in Absicht ihres Anspruchs auf Untrüglichkeit und in Absicht ihrer Würden. Priester, wie sie wissen, nennen jene die Ebenbilder Gottes auf Erden, und die Narren glauben es im Ernst, und so müssen freilich die Blätterschreiber viele Achtung für sie haben, und ihrer grenzenlosen Empfindlichkeit mit der ängstlichsten Behutsamkeit schonen, etc."

<289>

Der König übergiebt aus eigener Bewegung dem Französischen Prediger Erman 6000 Thlr., sie zinsbar unter zu bringen, und die Einkünfte davon jährlich zu Holz für die Armen zu verwenden.

In Potsdam waren beim König: General von Möllendorf, Ober-Stallmeister von Schwerin etc. Wie gewöhnlich besieht der König die Wachtparaden.

B.

Dezember 1782

Anfang der Unruhen in Holland, Uneinigkeit zwischen den Generalstaaten und dem Erbstatthalter etc.

2. Dezember 1782

Starb in Berlin der General und Gouverneur von Berlin Friedrich Ehrenreich von Ramin, 73 Jahr alt.

27. Dezember 1782

Anfang des Carnevals; Ordnung wie im vorigen Jahr. Beschluß den 24. Januar des folgenden Jahres, an welchem Tage, Abends, die Oper Silla gegeben ward, welche der König nicht mehr sah, und schon den Tag vorher nach Potsdam gegangen war.

Die beiden Opern waren: Artaxerxes und Silla.


271-+ S. die Note zum Brief vom 10. November v. J.

271-++ Deutsche Supplemente Band. III. 225; Französische Supplemente Band III. 251.

272-+ Aus d'Alembert's Antwort ersieht man, daß er gar kein dergleichen Buch an den König geschickt, sondern daß sich ein Anderer fälschlich seines Namens bedient hatte.

274-+ S. des Königs Brief vom 21. Februar.

276-+ Après nous le déluge, ein Ausspruch der bekannten Madame Pompadour, welche, ungeachtet ihres Leichtsinns, für Frankreich eine unglücksschwere Zukunft ahnete, wovon sie selbst einen Theil der Schuld trug.

277-+ Ein gelehrter Jesuit aus Frankreich. Wegen seiner Schrift: Histoire philos. et polit. des établissements et du commerce des Européens dans les deuz Indes, darin (im 19. Buche) harte Ausdrücke, die monarchischen Regierungen und die Religion betreffend, vorkommen, ward er verhaftet und dann Landes verwiesen. In demselben Werke, im 5. Buche, hatte er sich auch über Manches in der Regierung Friedrich's d. Gr., besonders über sein Finanzsystem, höchst tadelnd ausgesprochen, unter andern sagt er: "Der König fährt fort, den Juden die Aufsicht über das Münzwesen zu lassen, worin sie eine so große Unordnung angerichtet. Er hat, ohne ihnen zu helfen, die reichsten Handelsleute seines Landes in einen Abgrund sinken sehen, welchen seine Einrichtungen ihnen gegraben hatten. Er hat die wichtigsten Manufakturen seines Landes an sich gezogen. Seine Staaten sind mit Monopolen erfüllt, welche allen Fleiß zu Grunde richten. Völker, deren Abgott er war, sind der Habsucht einer Menge ausländischer Räuber überlassen; kurz, dies Betragen des Königs hat sowohl innerhalb als außerhalb Landes ein so allgemeines Mißtrauen eingeflößt, daß man ohne Verwegenheit behaupten kann, daß alle Bemühungen, um die Compagnie zu Emden wieder in Aufnahme zu bringen, fruchtlos sein werden." Dem Könige waren diese Aussprüche des Abts sehr wohl bekannt, und er ließ zu deren Widerlegung und Berichtigung, nach seinen Angaben, durch ein Mitglied der Berliner Akademie, den Französischen Prediger Moulines, eine Schrift verfassen, die unter dem Titel: Lettre d'un Habitan de Berlin à son ami à la Haye, in Druck erschien (1773). Es werden darin alle die Uebertreibungen und Irrthümer, deren der Abt sich zu Schulden kommen lassen, nachgewiesen, und des Königs Maximen vertheidigt. (Vergl.: Rödenbeck's Finanzsystem Friedrich's d. Gr., Berlin, 1838). Merkwürdig ist es, daß Raynal unter solchen Umständen die Dreistigkeit haben konnte, darum anzusuchen, dem Könige vorgestellt zu werden, nicht weniger aber auch, daß und wie ihn der König aufnahm. (S. nachstehenden Brief des Königs an d'Alembert und Pitra, Nouvelles lettres de Frédéric etc., Berlin, 1823, p. 42).

278-+ Zeno von Cittium, Stifter der stoischen Philosophenschule.

282-+ Durch den Tod der Königin von Schweden, Schwester Friedrich's d. Gr.

283-+ Diese Schuld schrieb sich noch aus den Kronprinzlichen Jahren des Königs her. Der Rest betrug 627 Thlr. 17 Gr. 6 Pf. Der ursprüngliche Gläubiger, Bürgermeister Lietzmann, hatte nicht daran erinnert; so war sie vergessen worden, bis seine Nachkommen im Juni 1782 dem König davon Anzeige machten. Nachdem die Erben die Richtigkeit der Foderung näher nachgewiesen hatten, antwortete ihnen der König unter dem 9. Aug., daß er ihnen ihre Foderung, nebst Zinsen von 1738 an, mit 1682 Thlr. 17 Gr. 6 Pf. nach seiner Retour aus Schlesien auszahlen lassen werde. Da nach des Königs Rückkunft, bis zum 16. Septbr., noch keine Anweisung zur Hebung des Geldes erfolgt war, so schrieben die Erben an demselben Tage nochmals an den König, worauf obige Antwort erfolgte. In Kurzem erhielten sie auch das Geld.

284-+ Es hatten sich diese bei dem König gerechtfertigt, und angeführt, daß sie an den von Andern eingereichten Beschwerden keinen Antheil hätten etc.

285-+ Denina hat auch geschrieben: La Prusse litteraire und Essai sur la vie et le regne de Fédéric II. Berlin, 1788 (von geringem Werth). Vom letztern erschien 1789, unter dem Verlagsort Amsterdam, ein Nachdruck, unter dem Titel: Nouvelle vie de Frédéric II etc.
     Denina ging 1792 nach Piemont zurück, ward nachher Bibliothekar des Kaisers Napoleon, und starb in Paris den 6. Dezbr. 1813, 82 Jahr alt.

286-+ Berlinische Correspondenz historischen und litterarischen Inhalts. Eine periodische Schrift von dem Verfasser der Lieblingsstunden. Mit allergnädigster Freiheit. Berlin, 1782.