<41> dergleichen nicht thut; und weil endlich die ewige und göttliche Natur sich zerstörbaren Wesen - Geschöpfen, deren Dasein, mit der Ewigkeit verglichen, keine Secunde währt - weder mittheilen kann noch darf. Dies ist mein Glaubensbckenntniß; dies ist es, was ich mir als das am wenigsten Ungereimte über einen Gegenstand habe zusammenreimen könen, von welchem, seitdem die Welt Welt ist, noch Niemand das Geringste verstanden hat.

Von da führen Sie mich zu einem wenigstens eben so gefährlichen Standort; und ich glaube ein Mißverständniß zu bemerken, nach dessen Hebung wir sogleich einig sein werden. Wenn Sie unter Notwendigkeit das verstehen, was ich zureichenden Grund nenne; so ist unser Zwist gehoben. Indeß hätte ich Ihnen noch einige Einwendungen zu machen; denn man muß nicht glauben, daß sich alle Menschen nach einer genauen Abwägung des Dafür und Dawider bestimmen. Es giebt zweifüßige ungefiederte, sogenannte vernünftige Thiere, die sich nach der ersten Eingebung ihrer Imagination entscheiden; ich habe einen Herzog von Mecklenburg gekannt, der die Boutonomancie (das Knöpfezählen) zu Rathe zog. Alles dieses beweist, daß nicht einerlei Triebfedern auf verschiedene Geschöpfe wirken, und daß sich die Vernunft be gnügt, diejenigen zu leiten, die man die Weisesten nennt. Wollen sie nun Das Notwendigkeit nennen, was ich Ver nunft nenne, so ist unser Streit geendigt; nehmen Sie aber eine blinde Notwendigkeit des Verhältnisses an, die uns als Marionetten handeln läßt, so würde es mir schwer fallen, noch in meinen alten Tagen eine Marionette zu werden. etc."

26. März 1771

Der König an den Grafen Hoditz in Roswalde.

In dieser Epistel schildert der König den Aufenthalt etc. in Roswalde, und sagt unter andern:

"Die große Kunst ist : wahrhaft glücklich sein.
Ein düstres Traumbild scheinet mir der Stolz. etc.
Es ist wohl schön, dem Throne sich zu nah'n;