<371> dem gekränkten Verdienste Genugthuung, als der Wissenschaft selbst Vortheil verschaffte. Nur eine Uebersicht der großen Gruppen, daraus dies Gemälde bestehen müßte, ist uns hier vergönnt. Denn wer vermag die herrlichen Früchte alle zu zählen, die er durch seine Achtung für die Philosophie, und durch die Beschützung der ihr gebührenden Freiheit zu denken, nicht nur in seinen Staaten, fondern in ganz Deutschland, hervor gebracht hat! Wenn seit dem Jahre 1740 vorzüglich im Preußischen, und dann auch in andern Staaten, die Gesetzgebung menschlicher, weiser und zweckmäßiger geworden; wenn die Rechtswissenschaft vaterländischeres Ansehen gewonnen, und wenn sie zusammenhängender gelehrt und studirt, und fruchtbarer, kürzer, vorteilhafter für Clienten von Richtern und Anwälden angewandt wird; wenn seit 1740 vorzüglich in Preußischen Staaten die Fackel der Vernunft erhoben worden, die Nebel der Schwärmerei und des Aberglaubens zu zerstreuen, und wenn ihr wohlthätiger Schimmer die Theologie der Protestanten aufgeklärt und selbst in die Finsterniß der Katholischen Morgendämmerung gebracht hat, wenn genauere Landesbeschreibungen und Topographieen die Kenntniß der Preußischen Staaten berichtigt und überhaupt die Statistik pragmatischer behandelt worden; wenn praktische Arzeneiwisschaft und Chirurgie hauptsächlich durch Berlinische Anstalten große Fortschritte gemacht; wenn Preußische Kriegskunst und Taktik jetzt alle vorigen Methoden verdrängt hat; wenn Cameralwissenschaft und Polizeikunde jetzt so vollständig, so philosophisch bearbeitet worden; wenn man in den Vortrag gründlicher Wissenschaft mehr Ordnung und Anmuth, wenn man die schönen Künste auf richtigere und feinere Grundsätze gebracht hat, so kann in allen diesen und mehrern für die Gelehrsamkeit und Aufklärung so wohlthätigen Bewegungen niemand die Triebkraft des großen Geistes verkennen, dessen mächtiger Einfluß so viele treffliche Genien in seinen Staaten belebte, oder aus andern Ländern herbeizog, oder in freiere Wirkungskreise versetzte!

Wer nun noch erwägt, wie sehr dieser erhabene Monarch die Freiheit der Presse begünstigte, wie weit er entfernt war, seine Privatmeinungen in der Theologie und andern Theilen der Literatur irgend jemandem aufzudringen, wie äußerst selten es ihm begegnete, in Sachen,