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14. August 1786

Der König an den Geh.-Finanzrath de la Haye de Launay: "Le resumé de la recette et de la depense sur les produit d'accises, péages, transit, plombage et fenins, que Vous M'avez fait tenir avec Votre rapport du 13. de ce mois, est trop en petit. J'en demande un plus detaillé, par lequel on puisse appercevoir tout un coup, la perception et la depense à l'égard de tout les articles. Le produit des fenins doit y être specifié en plein, ainsi que les fraix des Bureaux de comptabilitié, qui Me paroissent être trop fort. Je l'attends de Votre part, et sur ce Je pris Dieu qu'il Vous ait dans sa sainte garde.

Fédéric."

15. August 1786

An diesem Tage schlummerte der König ganz wider seine Gewohnheit bis gegen 11 Uhr. Nach dem Erwachen ertheilte er dem General von Rohdich die Disposition zu einem Manövre, das den folgenden Tag von der Potsdamer Garnison ausgeführt werden sollte, mit einer vollkommen richtigen Anwendung auf das Terrain +. Er besorgte dann seine Kabinetsgeschäfte, zwar mit schwacher Stimme, doch mit voller Geisteskraft. So dictirte er dem Kabinetsrath Laspeyres auch noch so richtig durchdachte Depeschen (eine vier Ouartseiten lange Instruction für einen gewissen Gesandten), daß sie dem erfahrensten Minister Ehre gemacht haben würden ++, und gegen Abend unterschrieb er die von den Kabinetsräthen ausgefertigten Briefe - zum letzten Mal.

16. August 1786

Am Morgen dieses Tages trat bei dem König Bewußtlosigkeit und betäubender Schlummer ein. Doch erholte er sich bald


+ Kurze Nachricht vom Tode Friedrich's II. Ein Schreiben aus Potsdam (von von Massenbach), Berlin, 1786. S. 5.

++ Herzberg, Huit dissertations etc. pag. 280. Von den vielen, bei der ununterbrochenen Thätigkeit des Königs auch in diesen seinen letzten 16 Lebenstagen von ihm ausgefertigten Kabinetsschreiben haben wir bis jetzt nur die hier mitgetheilten erhalten können.