"<312>ret, und vier Tage zuvor, ehe Ich ins Lager komme, mit den unwissenden Generalen manövriret, und ihnen dabei weiset, was ihre Pflicht ist. Das Regiment von Arnim und das Garnison, Regiment von Kenitz macht den Feind, und wer alsdann seine Schuldigkeit nicht erfüllt, über den lasse Ich Kriegsrecht halten; denn Ich würde es einer jeden Puissance verdenken, dergleichen Leute, welche sich so wenig um ihr Metier bekümmern, im Dienst zu behalten. Erlach sitzt noch vier Wochen im Arrest. Auch habt Ihr diese Meine Willensmeinung Eurer ganzen Inspection bekannt zu machen."

9. September 1784

Der König nach Berlin, besucht die Prinzessin Amalie, wo ihm die Herzogin von Curland vorgestellt wird +, besieht den Bau der Thürme auf dem Gensd'armenmarkt, begiebt sich dann nach dem Schlosse, wo bei ihm große Cour ist. Gegen Abend geht der König nach dem Gesundbrunnen, wo er übernachtet. Hier unterhält er sich mit dem Besitzer des Gesundbrunnens, einem der Erben des vorigen Besitzers, des Doctors Behm. (Die interessante Unterredung findet man in der 7. Sammlung der Anekdoten und Charakterzüge aus dem Leben Friedrich's d. Gr. Berlin, 1788. S.97. S. auch die Nachträge etc.).

10. September 1784

Auf dem Wedding bei dem Artilleriemanövre, dann nach Potsdam.


+ Der Herzog und die Herzogin blieben bis Anfangs Oktober in Berlin und waren mehrmals in Potsdam. "Die sanfte fürstliche Frau hatte den Beifall des Königs gewonnen; er sandte ihr wiederholentlich niedliche Körbchen, mit den feinsten und seltensten Früchten gefüllt, mit den erlesensten Blumen geschmückt, und jedesmal von einigen freundlichen Zeilen begleitet. Bei Gelegenheit der ersten dieser Sendungen beklagt sich der Monarch, daß seine Krankheit ihn des Vergnügens beraube, sie selbst zu bewirthen, er müsse es seinem Neffen überlassen, ihren und ihres Gemals Aufenthalt in Potsdam und Berlin so angenehm als möglich zu machen." (Tiedge; Anna Charlotte Dorothea, letzte Herzogin von Kurland. Leipzig, 1823. S. 77.)