<178> nichts, als die Unbegreiflichkeit vieler Gegenstände, welche die Natur nicht in den Fassungskreis unsers Geistes gelegt hat. Und was den theologischen Schwall betrifft - die hypochondrischen und fanatischen Verfasser, die ihn aufgehäuft haben, verdienen nicht, daß man seine Zeit mit dem Lesen der albernen Hirngespinste tödtet, die ihnen durch den Kopf gegangen sind. Von den Herren Geometern, die ewig unnütze krumme Linien berechnen, sage ich nichts; ich lasse sie mit ihren Puncten ohne Ausdehnung und mit ihren Linien ohne Breite in Ruhe; so wie auch die Herren Aerzte, die sich zu Schiedsrichtern unsers Lebens aufwerfen, und im Grunde nichts als Zuschauer unserer Leiden sind. Was soll ich Ihnen von den Chemisten + sagen? die, anstatt Gold zu machen, es durch ihre Operationen in den Rauch schicken. Für unsern Nutzen und Trost bleibt also nichts weiter übrig, als die schönen Wissenschaften, die man mit allein Rechte Humaniora genannt hat. An sie halte ich mich; die übrigen Bücher können in einer Hauptstadt nützlich sein, wo die Liebhaber der Wissenschaften, die bei der Vertheilung der Glücksgüter schlecht bedacht worden sind, die Citationen sonst nicht verificiren können, die ihnen in andern Büchern vorkommen, und von denen sie da die Originale finden. Sehen Sie, dazu ist die Bibliothek bestimmt, aber Voltaire's Werke nehmen, wie billig, den glänzendsten Platz darin ein. Die schöne Pariser Ausgabe in Quart prangt darin mit allem ihrem Pomp. etc.

Ich bin im Begriff, nach Berlin zu gehen und Andern einen Carneval zu geben und selber keinen Theil daran zu nehmen. Dort befindet sich jetzt ein Graf Montmorency-Laval, ein sehr liebenswürdiger junger Mann, den ich in Schlesien gesehen habe. Ich disputire mit ihm, er will Deutsch lernen; ich sage ihm, das verlohne sich nicht der


+ Der König meint die Alchymisten.