November.

A.

November 1765

Der König in Potsdam.

12. November 1765

Der Erbprinz und die Erbprinzessin von Curland nach Potsdam, bis den 14ten.

13. November 1765

Stirbt die Schwester des Königs, Sophie Dorothee Marie, Markgräfin von Schwedt.

18. November 1765

Der General von Lentulus in Potsdam.

25. November 1765

Der König an Voltaire (Sanssouci den 25sten) :

"Der Auszug aus Bayle's Dictionnair, dessen Sie er wähnen, ist von mir. Ich hatte mich zu einer Zeit daran gemacht, wo ich mit Geschäften überhäuft war, und das merkt man dieser Ausgabe öfters au. Jetzt wird eine neue veran<262>staltet, wo die Artikel : Ovid und Lucrez, an die Stelle der Curtisanen treten, und worin auch der Artikel des guten David wieder hergestellt werden soll. etc."

Nachdem der König d'Argens' Werk über den Kaiser Julian erwähnt und davon gesagt hat, daß es korrekter sei, als seine anderen Schriften, fährt er weiter fort und sagt :

"Doch hat mir der Angriff gar nicht gefallen, den er ganz ohne Veranlassung auf Maupertuis thut. Man muß die Asche der Verstorbenen ruhen lassen. Was hat man für Ehre davon, gegen einen Mann zu kämpfen, den der Tod entwaffnet hat? M a u p e r t u i s' Werk ist freilich schlecht, es ist eine gravitätisch geschriebene Posse. Er hätte sie in einem munterern Tone vortragen müssen, damit Jeder gleich einsähe, woran er wäre. Sie nahmen die Sache von der tragischen Seite, griffen eine Schäkerei ernstlich an und zerschmetterten mit Ihrer fürchterlichen Herkuleskeule eine Mücke.

Ich, der ich den Hausfrieden aufrecht erhalten wollte, that Alles, was ich konnte, um Sie an einem Ausbruch zu hindern. So viel ich Ihnen auch über diesen Punkt sagte, störten Sie doch die Ruhe; verfertigten fast unter meinen Augen ein Pasquill und bedienten sich, um dasselbe drucken zu lassen, einer Erlaubniß, die ich Ihnen für ein anderes Werk zugestanden hatte. Kurz, Sie haben Sich sehr gegen mich vergangen. Ich erduldete, was sich nur erdulden ließ. Von alle dem, worüber ich mich sonst noch in Rücksicht auf Ihr Verhalten mit Fug zu beschweren habe, will ich nichts gedenken, weil ich fühle, daß ich verzeihen kann. — etc. Aber wie kommen Sie auf den Einfall, Verse von mir zu verlangen? Hat Plutus je den Vulkan angesprochen, ihm Gold zu geben? Oder Thetis je den Rubicon ersucht, ihr seine Paar Tröpfchen Wasser zukommen zu lassen? Weil zu der Zeit, da die Könige und die Kaiser darauf erpicht waren, mich auszuplündern, ein Elender, der sich mit ihnen verband, mir<263> mein Buch stahl, und dasselbe nun einmal gedruckt ist, so schicke ich Ihnen ein Exemplar davon mit großen Lettern. Wenn Ihre Nichte sich à la grec oder à l'eclipse koeffirt, so kann sie sich desselben als Papilloten bedienen. Ich habe miittelmäsilge Poesieen verfertigt, aber bei Versen macht man unter mittelmäßigen und schlechten keinen Unterschied. muß schreiben wie Sie oder — schweigen. etc."