Januar 1765.

A.

Januar 1765

Der König in Berlin.

1. Januar 1765

Schreibt an Voltaire :

"Ich glaubte, Sie waren so beschäftigt, die * * * unter die Füße zu treten, daß Sie an gar nichts Anderes dächten. Die Schläge, die Sie ihr beigebracht haben, hätten sie schon lange vernichtet, wenn diese Hyder nicht unaufhörlich wieder aus dem Schlamme des Aberglaubens entstände. Ich für mein Theil bin über die Charlatanerieen, durch welche die Menschen verführt werden, schon lange aus meinem Irrthum gekommen, und setze den Theologen, den Astrologen, den Adepten und den Arzt in Eine Klasse. Ich bin unpäßlich<248> und krank, heile mich aber selbst durch Diät und Geduld. etc. - Sie können also Europa über den wichtigen, in meinen Augen aber sehr unbedeutenden Verlust trösten, den es an meinem Individuum zu leiden glaubte, denn obgleich meine Gesundheit nicht fest und blühend ist; so lebe ich doch, und ich bin nicht der Meinung, unsere Existenz sei so viel werth, daß man sich Mühe geben müsse, sie zu verlängern, wenn man es auch könnte. etc."

6. Januar 1765

Kabinetsordre des Königs an das Polizei-Directorium und den Magistrat in Berlin: "wegen des in der Residenz eingerissenen Wuchers mit Häusern und der aufs Höchste getriebenen Steigerung der Miethen etc., auch der nun gänzlich aufzuhebenden Rechtsregel: Kauf bricht Miethe mit allen bisherigen Einschränkungen."

8. Januar 1765

Der König ertheilt dem Russischen Großkanzler, Grafen Woronzow, die Abschiedsaudienz.

17. Januar 1765

Beim König große Tafel.

18. Januar 1765

Feier des Krönungsfestes, große Tafel und Cour en Galla beim König.

22. Januar 1765

Der König schreibt an d'Argens einen scherzhaften Brief :

- etc. "Sie wollen nun einmal durchaus die Ehre Ihrer Krankheit behaupten. Ich für mein Theil habe nichts dawider, ich weiß, daß Jeder sein Steckenpferd hat, und daß unter andern das Kränkeln eins sein kann. etc."

23. Januar 1765

Beim König die gewöhnliche (Mittwochs-) Cour, nach deren Beendigung er bei der Königin speist.

24. Januar 1765

Geburtsfest des Königs; nach der Gratulationscour speist der König mit der Königin und dem ganzen Hof bei dem Prinzen Heinrich.

30. Januar 1765

Der König nach Potsdam.

B.

31. Januar 1765

Octroi für die in Berlin errichtete Assekuranzkammer.

<249>

Februar.

A.

Februar 1765

Der König in Potsdam.

10. Februar 1765

Der König an Fouqué :

"Mein theurer Freund. Hier schicke ich Ihnen das Fragment einer echten Pastete aus Perigord und Trüffeln von eben daher. Ich wünsche, daß sie Ihnen schmecken, und daß ich durch diese Veranlassung Nachrichten von Ihrem Gesundheitzustand erhalten möge, etc."

13. Februar 1765

Der Erbprinz Peter von Curland kommt auf besondere Einladung des Königs nach Potsdam, wo große Mittagstafel und am Abend die Oper il mercato di manmartile gegeben wird. Beides findet auch den folgenden Tag Statt.

15. Februar 1765

Rückreise des Erbprinzen von Curland nach Berlin.

15. Februar 1765

Epistel des Königs an seine Schwester, die Herzogin von Braunschweig : Es giebt für jedes Alter Freuden.

"Hier, meine Schwester, auf der Erde stirbt,
Was nur geboren ward. Ein ewiges
Gesetz verbannet nach der Reih' aus ihr
Die Generationen alle — etc.
Wie schwand das Feuer meiner Jugend hin,?
Und wie der wilden Sinne Zauberrausch?
Der Wünsche reicher unerschöpfter Quell?
Der Fittig, der von dieser Freude mich
Zu einer andern wieder trug? — Ich bin,
Doch so nicht mehr, wie ich vor Zeiten war.
O Wahrheit voller Schmerz! Problem, das tief
Mich nieder beugt! Du hüllest das Gesetz
Des Schicksals auf; Du zeigst: nothwendig sei
Das Uebel mir, und machst es schwerer noch.
Ich bin erblindet von dem Menschenhaß,
Und müde, meines Lebens Ueberrest
Vereinzelt zu verlieren; bin bereit,
Verzicht auf Hoffnung eines Glücks zu thun.
<250>Doch schon herrscht Eigenlieb' in meiner Brust,
Und Trost giebt mir die kluge Schmeichlerin.
Sie sagt : Wozu dies Murren ohne Kraft?
Der wilde Ausbruch des empörten Sinn's?
Mehr Güter bleiben Dir, als Du verlierest,
Der Frühling Deiner Tage weicht dem Herbst;
Wenn Flora von Dir flieht, so giebt sie Dir
Pomonens Schutz; Du gabst Versprechen einst,
Und nun erfüllst Du sie; die Pflicht gebeut,
Daß Du, beraubt der Blumen, Früchte trägst.
In Deiner Reife schmückt Dich die Vernunft.
Nur kaum ist Dein Geschmack und Dein Verstand
Erblüht. etc.
So laß uns denn — wir können anders nicht —
Vor dem uns beugen, was das Schicksal will,
ES soll die letzte Abendstunde noch
Von einem düstern Tag verschönert sein! etc.
Bewohn' ich länger nicht den Hof voll Sturm,
Wo Amor'n so viel Täuschung rings umgiebt —
Ersetzt die Leere doch, die der Verlust
Des Glücks im Herzen ließ, nun ein Gefühl,
Das schöner, edler, dauerhafter ist.
O Freundschaft, Du, des Himmels erste Huld!
In Deinem Tempel nur wohnt Seligkeit,
Zum erstenmal empfand ich Glück, als Du
Ein keusches Feuer mild mir angestammt.
Nie kleine Pflicht, die uns die Tugend giebt —
Sie störet Deine sanfte Freude nie.
Durch Deinen Beistand trag' ich leichter nun,
Du Himmlische! des Lebens Ueberrest;
Denn Deine Hand verlieh mir dieses Herz.
Du, meine Schwester, hast dies edele
Gefühl; Dein Herz — es ist so theuer mir —
Befriediget mich schon, und gern entsag'
<251>Ich jedem anderen, das flatterhaft,
In Trug geübt und unbescheiden, sich
Mit Tugend schmückt, daß es wich täuschen will. etc."

20. Februar 1765

Epistel des Königs an die beiden Prinzen von Braunschweig Friedrich und Wilhelm, seine Neffen. (H. W. VI. 307)

29. Februar 1765

Geburtsfest der verwittweten Prinzessin von Preußen. Der König und der ganze Hof speisen bei der Königin. Die Prinzessin erhält vom König eine reich mit Brillanten besetzte Tabatiere zum Geschenk.

30. Februar 1765

Der König mit Gefolge nach Potsdam.

In den ersten Tagen dieses Monats traf der Abt Bastiani aus Breslau beim König in Potsdam ein. Auch war der Erbprinz von Curland wieder einige Tage, bis den 24sten, in Potsdam.

B.

8. Februar 1765

Edict wegen des Kindermordes etc.

März.

A.

März 1765

Der König in Potsdam.

1. März 1765

Der König stiftet die, die Ecole militaire, damals auch Academie des Nobles genannt.

8. März 1765

Der König nach Berlin.

9. März 1765

Der König giebt dem Polnischen Gesandten, Grafen Branicki, Audienz, nachher besieht er (wie gewöhnlich, wenn er in Berlin war) die Wachtparade und die Bauten. Heut besah er auch in der breiten Straße die gemachten Einrichtungen der neuen Ecole militaire 251-+ und begab sich alsdann nach der Porzellanmanufaktur.

10. März 1765

Der König nach Potsdam.

<252>

11. März 1765

Der König an Fouqué :

"Liebster Freund. Ich komme von Berlin zurück, wo ich in meiner Porzellanfabrik gewesen bin. Daselbst habe ich zwei Vasen und einen Suppennapf gefunden. Mir schien es, als wenn sie Ihnen nicht unlieb sein würden, und ich schicke sie mit diesem Briefe. Die großen Kaminaufsätze sind noch nicht fertig; in sechs bis sieben Wochen wird man alles haben können, was man verlangt. Ick werde Sie alsdann nicht vergessen, sobald ich etwas antreffe, das Ihre Einsiedelei auszuschmücken werth ist. etc."

12. März 1765

Der regierende Fürst Leopold von Dessau zum König nach Potsdam (Sanssouci).

18. März 1765

Der König schreibt einen sehr scherzhaften Brief an d'Argens, der zu dieser Zeit auf Urlaub in Frankreich war.

19. März 1765

Der vom Könige auf d'Alembert's Empfehlung zum Lehrer der Französischen Sprache an der neu errichteten Ecole militairs aus Frankreich nach Berlin berufene Professor Thiebault 1) zum ersten Mal beim König. Er war am 16ten in Berlin angekommen.

24. März 1765

Der König an d'Alembert :

"Ich bin Ihnen drei Briefe schuldig, mein lieber d'Alembert. Arbeiten meines Amtes, Hämorrhoiden und gichtische Schärfe haben mich gehindert, Ihnen früher zu antworten. Zuvörderst danke ich Ihnen für Ihr Werk über die höhern Wissenschaften, das ich ganz vortrefflich finde. etc. Für den überschickten Grammatiker 252-+ bin ich Ihnen sehr verbunden. Mich dünkt, so viel ich bemerkt habe, ist er ein geschickter Mensch und versteht mehr, als wozu er Gelegenheit finden wird, seine Fähigkeiten bei dem ihm ertheilten Amte zu zeigen. Zugleich schicke ich Ihnen die Einrichtung meiner Akademie. Der Plan derselben ist neu, und ich bitte Sie, mir Ihre Meinung darüber aufrichtig zu sagen.

<253>

Wir erwarten hier Herrn Helvetius 2). Nach seinem Buche zu urtheilen, wird der erste Tag unsrer Bekanntschaft der schönste sein. Allein man sagt, daß er unendlich mehr werth ist, als sein Buch, welches mit allem seinem Witze mich weder überredet, noch überzeugt hat. etc. Ich lebe hier jetzt in der größten Ruhe. Mein Zeitvertreib ist, Verse auszubessern, die ich in den Zeiten der Unruhe verfertigt habe, und die ich Gedichte aus dem Pontus nenne. Freilich, Sylben abzählen und am Ende einen Reim daran hängen, ist eine sehr unbedeutende Beschäftigung in Vergleich mit den Arbeiten gewisser großer Geister, die den weiten Umfang des Raumes messen. Mag es doch! Ich werde ihnen, wie Fontenelle, sagen: Daß jedes Alter sein Steckenpferdchen haben muß. Ich bin alt, ich fühle mich schwach, und die Verse machen mir Vergnügen. Meine Philosophie sagt mir, daß es in der Welt so viel Unangenehmes und so wenig Freuden giebt, daß man diese festhalten muß, wo man sie findet. Der große Punkt ist: glücklich zu sein, wäre es auch durch Puppenspiel. etc.

Sollten Sie wohl glauben, daß ich von Voltaire einen Brief erhalten habe? Ich habe ihm sehr höflich geantwortet, zugleich aber so Manches von * * * eingemischt253-+, daß dies ihn hindern wird, Mißbrauch von meinem Briefe zu machen. etc.

Wir haben einen Prinzen aus Curland hier gehabt, der zwanzig Jahr in Sibirien zugebracht hat 253-++. Alles, was er<254> davon erzählt, hat bei Niemand Lust erregt, dahin zu gehen. etc."

Um diese Zeit kam Helvetius nach Potsdam. Er war am 15. März von Paris abgereist, um sich zum König zu begeben. (Grimm et Diderot Correspondance literaire. Pars I. T. IV. p. 378).

In diesem Monat schrieb der König die Instruction für die Directoren der Academie des Nobles (Fr. II Oeuvres publiées du vivant de l'Auteur, Berl. 1789, T. III. 453 — 470 und Deutsche Ausgabe bei Decker, 1790, Th! . III. 385 — 396), und die Epistel: "Ueber zu Viel und zu Wenig" an die Frau von Morien. (H. W. VI. 310).

B.

23. März 1765

Stirbt in Berlin der General-Lieutenant Friedrich Wilhelm Querin von Forcade, 69 Jahr alt.

April.

A.

April 1765

Der König in Potsdam.

17. April 1765

Der König ertheilt den Besitzern der von ihm in Potsdam neu erbauten Häuser eigenhändig vollzogene Schenkungsbriefe.

18. April 1765

Der König ertheilt dem Polnischen Gesandten, Grafen Branicki, die Abfchiedsaudienz.

25. April 1765

Der König an Fouque :

"Liebster Freund. Seit fünf Wochen habe ich podagrische und Hämorrhoidalschmerzen heftiger als jemals gehabt. Jetzt, da diese Unpäßlichkeit vorüber ist, und ich mich wieder zu erholen anfange, lasse ich es mein Erstes sein, Ihnen Nachricht von mir zu geben. Ich wünsche von Ihnen gute zu hören, und daß Ihre Gesundheit im Wachsthum begriffen ist. etc. — Ich hoffe, daß es Ihnen nicht zuwider sein wird; wenn ich auf meiner Reise nach Magdeburg Sie besuche."

In diesem Monat war Helvetius beim König, und ward von ihm mit großer Achtung behandelt.

<255>

Mai.

A.

Mai 1765

Der König in Potsdam.

1. Mai 1765

Der General-Feldmarschall Prinz Ferdinand von Braunschweig aus Magdeburg in Potsdam beim König, wo über die Garnison Revue gehalten wird.

10. Mai 1765

Der König nach Charlottenburg, von wo er sich nach dem Exercierplatz im Thiergarten bei Berlin begiebt und daselbst über einige Regimenter Svezialrevue hält, nachher aber nach Charlottenburg zurückkehrt.

11. Mai 1765

Geschah dasselbe.

12. Mai 1765

Der König von Charlottenburg nach Potsdam.

18. Mai 1765

Verläßt Helvetius Potsdam und geht nach Berlin und Anfangs Juni nach Frankreich zurück.

20. Mai 1765

Nach Berlin, wo bis den 23sten Generalrevue gehalten wird.

Hier besucht der König auch a» letzten Tage die Porzellan, fabrik, verschiedene Gegenden i« der Stadt und das Invalidenhaus.

23. Mai 1765

Nach Charlottenburg.

24. Mai 1765

Mit dem Prinzen von Preußen und beiden Prinzen von Braunschweig geht der König über Cüstrin nach Stargard zur Revue.

30. Mai 1765

Von Stargard über Schwedt in Potsdam angekommen.

31. Mai 1765

An diesem Tage war es 25 Jahr, daß Friedrich d. G. regierte. Es ward dies aber überall ncht beachtet.

B.

4. Mai 1765

Einrichtung der Tabakspacht. (S. Beiträge I. 253).

6. Mai 1765

Stirbt Claude de St. Simon, Königlicher Major von der Kavallerie und letzter Grand Mousquetair Friedrich's I, 98 Jahr alt.

16. Mai 1765

Neues Stempeledict.

17. Mai 1765

Octroi zu einer Levantischen Handelscompagnie. (S. Beiträge II. 325).

<256>

17. Mai 1765

Verordnung, die Stadt- und Landschulen zu untersuchen und zu verbessern.

Juni.

A.

2. Juni 1765

Der König mit dem Prinzen von Preußen etc. nach Magdeburg zur Revue.

4. Juni 1765

Ankunft im Lager bei Körbelitz.

5. Juni 1765

Kriegsübungen bis den 7ten.

6. Juni 1765

Der König an Fouque :

"Liebster Freund. Den 9ten zu Mittage werde ich bei Ihnen eintreffen und zwar ganz allein. Mithin sind weder Umstände, noch Aufwand nöthig. Eine Suppe im buchstäblichen Sinn ist hinreichend. Ich wünsche, Sie gesund, munter und bei guter Laune zu treffen. Bei der hiesigen Revue ist es ein wenig bunt gegangen. Der Berliner und Stettiner kommt sie nicht gleich, doch das muß sich noch finden. etc."

7. Juni 1765

Der König in Magdeburg.

9. Juni 1765

Kommt der König von Magdeburg über Brandenburg, wo er den General Fouque besucht hatte, nach Potsdam zurück.

10. Juni 1765

Die sämtlichen Minister des General-Direktoriums zum König nach Potsdam, zur sogenannten Ministerrevue oder Conferenz, wo der König ihnen ankündigt, daß eine Vermehrung der Staatseinkünfte unerläßlich sei etc., und da die Minister hierzu keine Mittel und Wege anzugeben gewußt, die Sache auch für unausführbar erklärten, so faßte der König den Entschluß, die Regie einzuführen.

26. Juni 1765

Der König an Fouqué :

"Liebster Freund, hierbei sende ich Ihnen einige Früchte aus Sanssouci. Ich habe noch etwas für Sie, das möchte ich Ihnen gern selbst geben. Den 10ten künftigen Monats trifft der Braunschweigsche Hof hier ein. Nun wissen Sie die Zeit, über die ich disponiren kann, jetzt kommt es auf Sie an, mein Lieber, mir die Ihrige zu bestimmen."

<257>

B.

17. Juni 1765

Edict und Reglement wegen anderweitiger Einrichtung einer Giro-, Disconto- und Leihbank in Berlin.

Um diese Zeit wurde eine neue Münze, Bankthaler genannt, geschlagen (Abbildung und Beschreibung in Gerhards Handbuch der Dnttschen Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, Berlin 1788, S. 61).

Juli.

A.

Juli 1765

Der König in Potsdam.

?? Juli 1765

Der Graf von Sandrasky aus Oberschlesien zum König nach Potsdam, der ihn mit einer Kiste auserlesenen Porzellans beschenkt.

10. Juli 1765

Der König, der Prinz von Preußen, dessen Bruder Prinz Heinrich, und die beiden Prinzen von Braunschweig begeben sich nach Baumgartenbrück, wo sie die Braut des Prinzen v. Preußen und die Braunschweigschen Herrschaften empfangen. Nachdem sie unter einem Prachtzelt einige Erfrischungen genossen, geht der Zug nach Potsdam, wo die Prinzessin in dem Königl, Staatswagen ihren Einzug hält und von der Bürgerschaft etc. festlich empfangen wird.

12. Juli 1765

In Sanssouci große Mittagstafel.

13. Juli 1765

Der König mit den Braunschweigschen Herrschaften etc. nach Charlottenburg. Von Berlin geht auch die Königin und der übrige Hof etc. dahin.

14. Juli 1765

In Charlottenburg Vermählungsfeier des Prinzen von Preußen mit der Prinzessin Elisabeth von Braunschweig.

15. Juli 1765

In Charlottenburg Verlobungsfest des regierenden Fürsten Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau mit der Prinzessin Louise Henriette Wilhelmine, Tochter des Markgrafen Friedrich Heinrich von Brandenburg-Schwedt. Abends großes Feuerwerk.

16. Juli 1765

Der König und sämtliche Herrschaften nach Berlin in die Re<258>doute. Vorher wurde die Oper Achilles gegeben. Nach der Redoute kehrte der König mit sämtlichen Herrschaften nach Charlottenburg zurück.

17. Juli 1765

In Charlottenburg Französische Komödie : le Caffé ou l'Ecossaise, in der Orangerie.

18. Juli 1765

Oper comique : Le Philosophe de Campagne.

19. Juli 1765

Illumination.

20. Juli 1765

Der König und sämtliche Herrschaften wieder nach Berlin zur Oper und Redoute, wie den 16ten, und nach Charlottenburg zurück.

21. Juli 1765

Oper comique.

22. Juli 1765

Der König mit dem Prinzen von Preußen und dessen Gemalin, dem Prinzen Heinrich, Neffen des Königs, und den Braunschweigschen Herrschaften nach Potsdam. Die Königin nach Schönhausen und der übrige Hof nach Berlin.

29. Juli 1765

Der König mit dem Prinzen Heinrich seinem Neffen, und den beiden Prinzen von Braunschweig über Köpnick nach Schlesien. Der Prinz von Preußen folgte erst am 26. August und kam in Neisse zum König.

B.

10. Juli 1765

Octroi zu einer Ostindischen Handelsgesellschaft. (S. Beiträge etc. II. 328).

17. Juli 1765

Edict wegen anderweitiger Generalverpachtung der Fabrikation und des Verkaufs des Rauch- und Schnupftabaks. (S. Beitrage etc. l. 260).

28. Juli 1765

Nachtrag zum neuen Stempeledict. Der Englische Gesandte, Mitchel, welcher jetzt in Londen auf Urlaub war, wird vom König von England gänzlich vom Preußischen Hofe abberufen. Friedrich überschickt ihm eine kostbare Tabatiere.

August.

A.

1. August 1765

Der König in Schweidnitz.

<259>

4. August 1765

Ankunft in Landeck, wo er festlich empfangen wird.

5. August 1765

Der König braucht in Landeck die Bäder bis den 24sten. Die Wanne, welcher der König sich bedient, soll noch zum Andenken aufbewahrt werden. (S. Weber's Schrift : Von Deutschland, oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen. Stuttgart 188, III. 528).

25. August 1765

Abreise des Königs von Landeck und Ankunft in Glatz.

28. August 1765

In Neisse, wo der König die Regimenter mustert. Hier traf auch der Prinz von Preußen bei ihm ein.

Auf dieser Reise besuchte der König den Grafen Hoditz in Roswalde, der zum Andenken dieses Besuches in seinem Garten dem König ein Standbild errichten ließ.

Im Sommer dieses Jahres hatte der König den Auszug aus Bayle's Dictionnaire verfaßt.

B.

10. August 1765

Abreise des Herzogs von York.

14. August 1765

Neues Formular zu dem nunmehr zu haltenden Kirchengebet für den König und das Königliche Haus.

18. Mai 1765

Stirbt der Kaiser Franz I zu Inspruk.

19. Mai 1765

Geschärftes Edict wegen bedingter Losgebung der Unterthanen aus der Leibeigenschaft etc.

In diesem Jahre ward der Anfang mit dem Bau der Festung Silberberg, unter Direktion des Oberst-Lieutenant von Regeler, gemacht. Sie wurde im Jahr 1777 fertig und hatte 4146000 Thaler gekostet.

September.

A.

3. September 1765

Der König in Breslau.

9. September 1765

Von Breslau nach Lissa.

10. September 1765 bis 12. September 1765

Kriegsübungen daselbst.

12. September 1765

Nach Glogau bis den 13ten.

14. September 1765

In Frankfurt und Berlin.

<260>

15. September 1765

In Potsdam.

16. September 1765

Der König an Fouqué :

"Werther Freund. Eben komme ich aus Schlesien zurück. Die Landecker Bäder haben meine Beine wieder in guten Stand gesetzt; mir ist jetzt beinahe so, als wenn ich nie das Podagra gehabt hätte. etc. — Ich wünsche, daß mein Gärtner Sie in meiner Abwesenheit mag gut bedient haben. Jetzt muß ich wieder Ihr Haushofmeister sein, und Früchte und was Ihnen sonst behaglich ist, in Ihre Wirthschaft liefern. Dafür aber bedinge ich mir aus, daß Sie mir Nachricht von Ihrer Gesundheit geben, damit ich wegen meines alten Freundes ruhig sein kann, den ich bis ins Grab lieben werde."

18. September 1765

An Ebendenselben :

"Werther Freund. Zum guten Glück habe ich noch ein Fläschchen Mekkaschen Balsam übrig, das mir Achmet Effendi gegeben. Ich schicke Ihnen dasselbe mit dem größten Vergnügen, und zugleich tausendfache Wünsche, daß Ihnen dieser Balsam die besten Dienste thun möge. etc."

25. September 1765 bis 30. September 1765

Manövre bei Potsdam.

B.

19. September 1765

Edict und Reglement für die Königl. Giro- und Leihbank, in Königsberg in Preußen.

Oktober.

A.

Oktober 1765

Der König in Potsdam.

7. Oktober 1765

Die Prinzessin Amalie kommt aus Quedlinburg über Potsdam nach Berlin zurück.

14. Oktober 1765

Der König nach Berlin. Hier besucht er gleich bei der Einfahrt in die Stadt die Porzellanmanufattur. Mittags große Cour, wobei der neue Römisch-Kaiserliche Gesandte von Nugent dem König sein Creditio überreicht. Nachmittags begiebt sich der König zu dem General von Zieten, wo er, die Königin und mehrere Prinzen und Prinzessinnen — Alle<261> in Person — die Pathenstellen bei dem am 6. Oktober gebornen Sohn des Generals Zieten vertreten. Der Täufling erhielt die Namen : Friedrich Christian Ludwig Emil. Der König schenkte ihm das Patent als Cornet im Husarenregiment des Generals von Zieten 261-+.

15. Oktober 1765

Der König nach Potsdam.

?? Oktober 1765

Der König an Voltaire :

- etc. - "Wenn Sie begierig sind, zu wissen, welche Zerstörung der Fanatismus und die Raserei angerichtet hat, so wissen Sie, daß ich in Schlesien 8000 Häuser, und in Pommern und der Neumark 6500 habe wieder aufbauen lassen. etc."

Der König schenkt dem Holländischen Gesandten von Verelst eine kostbare Tabatiere.

B.

26. Oktober 1765

Stirbt in Breslau der General-Major von Schlabrendorf.

November.

A.

November 1765

Der König in Potsdam.

12. November 1765

Der Erbprinz und die Erbprinzessin von Curland nach Potsdam, bis den 14ten.

13. November 1765

Stirbt die Schwester des Königs, Sophie Dorothee Marie, Markgräfin von Schwedt.

18. November 1765

Der General von Lentulus in Potsdam.

25. November 1765

Der König an Voltaire (Sanssouci den 25sten) :

"Der Auszug aus Bayle's Dictionnair, dessen Sie er wähnen, ist von mir. Ich hatte mich zu einer Zeit daran gemacht, wo ich mit Geschäften überhäuft war, und das merkt man dieser Ausgabe öfters au. Jetzt wird eine neue veran<262>staltet, wo die Artikel : Ovid und Lucrez, an die Stelle der Curtisanen treten, und worin auch der Artikel des guten David wieder hergestellt werden soll. etc."

Nachdem der König d'Argens' Werk über den Kaiser Julian erwähnt und davon gesagt hat, daß es korrekter sei, als seine anderen Schriften, fährt er weiter fort und sagt :

"Doch hat mir der Angriff gar nicht gefallen, den er ganz ohne Veranlassung auf Maupertuis thut. Man muß die Asche der Verstorbenen ruhen lassen. Was hat man für Ehre davon, gegen einen Mann zu kämpfen, den der Tod entwaffnet hat? M a u p e r t u i s' Werk ist freilich schlecht, es ist eine gravitätisch geschriebene Posse. Er hätte sie in einem munterern Tone vortragen müssen, damit Jeder gleich einsähe, woran er wäre. Sie nahmen die Sache von der tragischen Seite, griffen eine Schäkerei ernstlich an und zerschmetterten mit Ihrer fürchterlichen Herkuleskeule eine Mücke.

Ich, der ich den Hausfrieden aufrecht erhalten wollte, that Alles, was ich konnte, um Sie an einem Ausbruch zu hindern. So viel ich Ihnen auch über diesen Punkt sagte, störten Sie doch die Ruhe; verfertigten fast unter meinen Augen ein Pasquill und bedienten sich, um dasselbe drucken zu lassen, einer Erlaubniß, die ich Ihnen für ein anderes Werk zugestanden hatte. Kurz, Sie haben Sich sehr gegen mich vergangen. Ich erduldete, was sich nur erdulden ließ. Von alle dem, worüber ich mich sonst noch in Rücksicht auf Ihr Verhalten mit Fug zu beschweren habe, will ich nichts gedenken, weil ich fühle, daß ich verzeihen kann. — etc. Aber wie kommen Sie auf den Einfall, Verse von mir zu verlangen? Hat Plutus je den Vulkan angesprochen, ihm Gold zu geben? Oder Thetis je den Rubicon ersucht, ihr seine Paar Tröpfchen Wasser zukommen zu lassen? Weil zu der Zeit, da die Könige und die Kaiser darauf erpicht waren, mich auszuplündern, ein Elender, der sich mit ihnen verband, mir<263> mein Buch stahl, und dasselbe nun einmal gedruckt ist, so schicke ich Ihnen ein Exemplar davon mit großen Lettern. Wenn Ihre Nichte sich à la grec oder à l'eclipse koeffirt, so kann sie sich desselben als Papilloten bedienen. Ich habe miittelmäsilge Poesieen verfertigt, aber bei Versen macht man unter mittelmäßigen und schlechten keinen Unterschied. muß schreiben wie Sie oder — schweigen. etc."

Dezember.

A.

Dezember 1765

Der König in Potsdam.

21. Dezember 1765

Nach Berlin. Mittags große Cour.

24. Dezember 1765

Der König, die Königin und der Prinz und die Prinzessin von Preußen speisen bei der Prinzessin Amalie.

31. Dezember 1765

Der König an Fouqué :

"Werthester Freund. Viel Glück zum neuen Jahr! Ich schicke Ihen ein Geschenk, wie ein Greis es dem andern wohl machen kann — einen bequemen Stuhl, den Sie nach Ihrem Gefallen hoch und niedrig stellen können, echten Mekkaschen Balsam, um Ihre Kräfte wieder zu stärken, und um Sich zu amüsiren, einige Kleinigkeiten aus meiner Porzellanfabrik. Wenn ich Sie in diesem Sommer in Potsdam sehen werde, sollen Sie irgend eine solidere Galanterie erhalten. Indessen thue ich Wünsche für Ihre Gesundheit, mein bester Freund. etc."

Das Gedicht : "Gegen die Herren Schmarotzer" (h. W. VII. 169) schrieb der König in diesem Jahre.

B.

15. Dezember 1765

Maklerordnung für sämtliche Handelsstädte der Preuß. Lande. Der Carneval nahm diesmal erst den l7. Januar des folgenden Jahres seinen Anfang, wegen der Hoftrauer, die noch wegen des Todes der Martgräfin von Schwedt Statt hatte. Sonntags und Mittwochs Vormittag war die gewöhnliche große Cour.

<264>

Anmerkungen zum Jahre 1765.

1) Dieudonné Thiébault hat unter dem Titel: Mes Souvenirs de vingt ans de séjour à Berlin, ou Frédéric le Grand, sa famille, sa cour, son gouvernement, son Academie, ses écoles, et ses amis Litterateurs, et Philosophes, ein Werk von fünf Bänden herausgegeben, welches aber, trotz des viel versprechenden Titels, von sehr geringem Werth ist, denn es enthält so viele Unrichtigkeiten, Falschheiten und offenbare Erdichtungen, daß der Geschichtsfreund, dem es um Wahrheit und Gründlichkeit zu thun ist, darin zwar vielerlei Neues, aber äußerst wenig Wahres finden wird. Man lese darüber Biester's neue Berliner Monatsschrift, Jahrg. 1804, II. S. 304 etc. Die von T h i é b a u l t erzählten vielen Geschichtchen, Klatschereien etc. konnten seinen Landsleuten, den Franzosen, die auch Alles, ohne es zu prüfen und prüfen zu können, für baare Münze annahmen, allerdings interessant und amüsant sein, daher auch das Buch in Frankreich mehrere Auflagen erlebt hat, allein bei jedem Anderen, der nur einigermaßen mit der Geschichte Friedrich's d. Gr. bekannt ist, kann eine solche Schrift nur Unwillen erregen.
     

Zu der unverkennbaren Leichtgläubigkeit und Leichtsinnigkeit, mit welcher Thiébault alle Stadtgespräche und Gerüchte, wie sie in Gesellschaften, Kaffeehäusern etc. coursiren, als ausgemachte Wahrheiten wiedergiebt, kommt noch hinzu, daß er seine "Souvenirs" erst zwanzig Jahre, nachdem er Berlin verlassen hatte, dem Publikum zum Besten gab, wodurch denn seine Erinnerungen nicht gewonnen haben, und durch manchen neuen willkürlichen Zusatz eigener Erfindung ergänzt worden sein mögen.

Thiébault ging 1783 mit Urlaub nach Frankreich, um daselbst einige Familienangelegenheiten zu besorgen. Er suchte nachher noch eine Verlängerung seines Urlaubs nach, statt der er aber seine gänzliche Entlassung erhielt. Er war geboren den 26. Dezember 1753 und starb Anfangs Dezember 1807, Eine Zeitlang war er Vorsteher des Lycée zu Versailles gewesen.

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Der allgemeinen Sage nach hat Helvetius dem Könige sehr ausführliche Mittheilungen über die im Preußischen Staat zu errichtende Regie gemacht. Die erste Idee dazu soll von dem General von Krockow hergekommen sein. Dieser, welcher früher einige zwanzig Jahre in Französischen Kriegsdiensten gestanden, hatte den König öfters von der Verwaltung des Finanzwesens in Frankreich und den Einrichtungen der dortigen Regie und Ferme unterhalten und ihn veranlaßt, über diesen Gegenstand mit Helvetius in Corresvondenz zutreten, was der König auch that, ihn auch einige Zeit nachher zu sich nach Potsdam einlud.
     

Claude Adrian Helvetius war im Januar 1715 zu Paris geboren. Er erhielt eine sorgfältige Erziehung, wodurch seine ausgezeichneten natürlichen Anlagen sehr glücklich ausgebildet wurden. Er wurde, wie sein Biograph sagt, ein Schüler Locke's, aber ein Schüler, wie es Aristoteles von Plato gewesen, indem er neue Entdeckungen denen seines Meisters hinzufügte. Dabei widmete er sich dem Studium der Rechte. Weil aber die Vermögensumstände seiner Eltern nur sehr mittelmäßig waren, überdies der Vater bei dem Cardinal de Fleury, damaligem Premierminister Ludwigs XV, nicht in Gunst stand, so glaubte er, daß der Sohn auf diesem Wege kein sonderliches Glück machen würde, und dies eher bei dem Finanzwesen geschehen könne, weshalb er ihn zu einem nahen Verwandten, welcher Director der Ferme zu Caen war, schickte, um sich bei diesem die erforderlichen Kenntnisse zu verschaffen. Bald nachher erhielt auch der junge Helvetius, als er erst 23 Jahr alt war, durch Vermittelung der Königin, welche seinen Eltern sehr gewogen war, die sehr einträgliche Stelle eines Generalpächters. Diese Stelle behielt er 12 Jahr, während welcher Zeit er sich bei ausgezeichneter Milde und Rechtlichkeit ein ansehnliches Vermögen erworben hatte, nun aber den Entschluß faßte, sie niederzulegen, da sie nie seinem Charakter und seinen Neigungen zugesagt, und er sie nur auf Verlangen seines Vaters angenommen hatte, Im Jahr 1751 führte er den Entschluß aus, kaufte sich aus Gefälligkeit für seinen Vater die Charge eines Haushofmeisters der Königin und verheirathete sich mit dem geistreichen Fräulein de Ligni<266>ville. Sein Vermögen verwendete er zum Ankauf eines Landguts, das er dann mit seiner jungen Gattin bezog, und sich hier nun ganz den Wissenschaften widmete. Im Jahr 1758 gab er sein Buch De l'Esprit heraus, auf welches sich das oben angeführte Urtheil Friedrich's bezieht. Während seines Aufenthalts in Potsdam beim König soll er demselben nicht nur weitere Aufschlüsse über die Französische Regie und Ferme, sondern auch über deren Einführung in den Preußischen Staat verschiedene Rathschläge gegeben, auch bei seiner Rückkehr nach Frankreich, dem vom Könige erhaltenen Auftrage gemäß, die zur Einrichtung und Leitung der Regie in Preußen erfoderlichen Hauptpersonen engagirt haben 266-+. Helvetius starb zu Paris den 26. Dezember 1771, wegen seines Charakters sowohl, als wegen seiner Gelehrsamkeit geliebt und hochgeachtet von Allen, die ihn gekannt hatten.


251-+ Das für dieselbe bestimmte Gebäude in der Burgstraße Nr. 19 ward erst in diesem Jahre zu bauen angefangen und 1769 beendigt.

252-+ Thiebault.

253-+ Siehe oben den Anfang des Briefes vom König an Voltaire vom 1. Januar.

253-++ Der Vater dieses Prinzen Ernst Johann von Biron, Herzog von Curland, war nach dem Tode der Kaiserin Anna von Rußland, ihrer Anordnung gemäß, zum Regenten des Reichs während der Minderjährigkeit des jungen Kaisers Iwan ernannt worden. Er wurde aber 1740 von der Mutter desselben, der Meklenburgschen Prinzessin Anna (Gemalin des Prinzen Anton Ulrich von Braunschweig), gestürzt und mit seiner Familie nach Sibirien verbannt. Der Kaiser Peter III rief ihn und seine Familie 1762 wieder zurück.

261-+ In der Lebensbeschreibung des Generals von Zieten ist als Tauftag irrig der 15te angegeben.

266-+ Nach von Beguelin (Darstellung der Akzise und Zollverfassung in den Preußischen Staaten S. 19) soll der Marquis d'Argens vom König damit beauftragt gewesen sein; es findet sich jedoch in der um diese Zeit Statt gehabten Correspondenz zwischen dem König und d'Argens kein Wort davon. Bekanntlich hat d'Argens dem Könige auf dessen Verlangen früher schon Sänger, Tänzer und andere Künstler aus Italien etc. besorgt, mit welchen er überall viel umging, aber unter den Französischen Fermiers hatte gewiß Niemand weniger Bekanntschaft, als d'Argens, der ohnehin gegen 25 Jahre außerhalb Frankreichs gelebt hatte. Es ist also wohl kein Zweifel, daß Helvetius, der selbst Fermier gewesen war, die Subjecte vorgeschlagen und empfohlen hat.