<168> Feinde besetzten und stark verschanzten Höhen bei Burkersdorf und Leutmannsdorf anzugreifen. Nach tapferer Gegenwehr werden sie durch die Generale von Möllendorf und von Wied erstürmt, wodurch sich Daun genöthigt sieht, in der folgenden Nacht seine vortheilhafte Stellung zu verlassen und sich nach Giersdorf, wo er sein Hauptquartier nahm, zurückzuziehen.

21. Juli 1762

Der König an d'Argens :

"Unsere Umstände, lieber Marquis, fingen an, eine ziemlich gute Wendung zu nehmen, und nun werde ich plötzlich durch einen von den politischen Vorfällen gestört, die man weder voraussehen, noch verhindern kann. Das Uebrige werden Sie erfahren. — Der Friede mit Rußland hat Bestand, aber die Alliance geht in den Wind. Die Truppen marschieren alle nach Rußland zurück, und nun bin ich wieder auf mich allein eingeschränkt. Indeß haben wir noch zwei Oestreichische Detachements geklopft, man muß nun sehen ob uns das zu etwas Bedeutendem führen wird. Ich zweifle daran, und so wäre ich denn wieder in einer gezwungenen, beschwerlichen und kritischen Lage. Ich bin der Kreisel des Glücks; es spottet meiner.

Wir haben heut tausend Gefangene gemacht und 14 Kanonen erobert, aber dadurch wird nichts entschieden, und Alles, was nichts entscheidet, vermehrt meine Verlegenheit. Daß in Berlin und anderswo Vieles verkehrt geht, glaube ich gern; aber was kann ich dazu sagen? Das Schicksal, das Alles lenkt, ist stärker, als ich, ich muß ihm nachgeben. Ich habe Kummer im Herzen, meine Verlegenheit ist unbeschreiblich. Allein was soll ich thun? Geduld haben.

Schreibe ich Ihnen heut einen albernen Brief, so halten Sie Sich an die Politik, ich bin ihrer so müde, daß ich glaube, ich entsagte der ganzen Welt, wenn ich einmal diesen leidigen Krieg endigen könnte. Leben Sie wohl. etc."

22. Juli 1762

Fast zu gleicher Zeit brach der General Czernitschef mit