<164> wird +. Ich kann mich nur mit Mühe beruhigen. Bisweilen behalten Mark-Aurel und die Stoiker die Oberhand, aber oft bekommt auch die Natur das Uebergewicht und macht, daß die Philosophie verstummt.

Der Himmel stehe uns bei und gebe uns irgend einen großen Vortheil, der es endlich zu dem so sehr gewünschten und nöthigen Frieden bringt. Noch wäre ein Schimmer von Hoffnung von Seiten der Leute im Orient übrig, wenn man sich auf ihr Wort verlassen könnte; aber Fabriz, den ich gelesen habe, macht, daß ich zittere, und ich fürchte, wir werden keinen Nutzen von ihnen ziehen. Leben Sie wohl, mein Lieber, werden Sie wieder gesund und kommen Sie, wenn wir die Belagerung von Schweidnitz unternehmen können. Vale, Vale."

An diesem Tage ++ erhielt der König die erschütternde, und in den ersten Augenblicken ihn ganz zu Boden schlagende Nachricht von den in Petersburg stattgehabten Vorfällen, in deren Folge der Kaiser Peter III am 28. Juni/6.Juli dem Throne hatte entsagen müssen.

- - Aus den vorstehenden Briefen des Königs an seinen einzigen wahren und teilnehmenden Freund, den Marquis d'Argens, dem er sein ganzes Herz aufschloß, haben wir gesehen, welchen großen Hoffnungen er sich jetzt, nach so vielen und anhaltenden Unglücksfällen, hingegeben hatte. - - So nahe daran, endlich alle seine bisherigen Leiden und Sorgen bald beendigt zu sehen und in seinem geliebten, friedlichen Sanssouci die lang und heiß ersehnte Ruhe, und das stille Glück im Schooße der Freundschaft und der Musen genießen zu können, wird er auf einmal durch jene Vorfälle plötzlich in seine vorige be-


+ An diesem Tage wollte der König die Oestreicher angreifen.

++ Nach Tempelhof VI. 99 soll es um 18ten geschehen sein, womit das Datum des nachstehenden Briefes an Catt im Widerspruch steht.