"<106>quis. Wir haben viele kleine Vortheile erhalten, von denen ich Ihnen aber nichts sage, weil sie Ihre Aufmerksamkeit nicht verdienen. Die Russen plündern nach ihrer Gewohnheit am jenseitigen Ufer der Oder in Schlesien. Laudon schläft bei Martha, und wir thun eben auch nicht viel. Lassen Sie ja Ihrer Einbildungskraft nicht zu freien Lauf. Sie werden sagen : Ohne Zweifel ist man im Begriff, einen Waffenstillstand zu schließen etc. Nichts weniger als das. Ich versichere Sie, daß zwischen den kriegführenden Parteien etc. weniger als je die Rede davon ist etc. Der Sieg des Prinzen Ferdinand, desgl. die Eroberung von Pondischeri und den Antillen (durch die Engländer) hat den kriegerischen Geist des Versailler Hofes ganz und gar nicht nachgebender gemacht etc. Nicht die Feder, sondern der Degen wird den allgemeinen Frieden zu Stande bringen. Was Vernunft und Menschlichkeit hätten thun sollen, wird der Geldmangel thun. Der Kampf wird aus Mangel an Kämpfern aufhören, und fast glaube ich, daß außer dem bereits eröffneten Feldzuge noch einer nöthig ist. etc."

10. August 1761

In Polsnitz (2 1/2 Meile von Neumark).

12. August 1761

In Jerschendorf (1 3/4 Meile von Neumark).

14. August 1761

In Lonig bei Striegau.

16. August 1761

In Wahlstadt bei Liegnitz.

16. August 1761

In Nicolsstadt. Hier hatte der König die Russische Armee vor sich und die Oestreichische im Rücken.

18. August 1761

In Wahlstadt. Der König an den Marquis d'Argens :

"Ich schreibe Ihnen, mein lieber Marquis, mitten zwischen der Russischen und Oestreichischen Armee. Doch ist bis jetzt noch nichts zu fürchten. In einigen Tagen aber dürfte es zum Ausmachen kommen. Der kritische Augenblick ist da, wo wir das Glück am meisten nöthig haben werden; das sind Begebenheiten, an denen die Klugheit nicht so viel Theil hat, als zu wünschen wäre, und wo man den Klugen und den Waghals durchkommen sieht; doch basta.'