März.

A.

1. März 1753

Der König aus Potsdam nach Berlin.

2. März 1753

Nach Potsdam.

5. März 1753

Der Prinz Heinrich nach Potsdam bis den 9.

16. März 1753

Der König an Voltaire:

"Es hängt ganz von Ihnen ab, meinen Dienst zu verlassen, wenn Sie wollen. Aber vor der Abreise senden Sie<252> mir den Contrakt von Ihrem Engagement, den Schlüssel, das Kreuz und das Volumen Poesien, welches ich Ihnen anvertraut hatte, zurück. Ich wollte wünschen, meine Werke allein wären Ihren und Königs (des Holländischen Professors Streichen ausgesetzt gewesen, ich opfere sie gern denen, welche glauben, ihren Ruf zu vermehren, indem sie den Ruf Anderer verkleinern. Ich habe weder die Thorheit noch die Eitelkeit gewisser Andern; die Kabalen der Gelehrten scheinen mir ein Schandfleck der Litteratur, ich schätzte darum nicht weniger die honetten Leute, welche sie cultiviren, die Häupter der Kabalen sind allein verächtlich in meinen Augen." (S. Anmerk. 1).

Unter dem 15. März schreibt Voltaire aus Berlin an Madame Denis, daß er den König um seinen Abschied gebeten habe. (Oeuv. de Volt. Ed. Basle T. 84. p. 84).

Am 20. März war Voltaire in Potsdam.

23. März 1753

Der Prinz Heinrich nach Potsdam bis den 25.

25. März 1753

Der König aus Potsdam in Berlin.

27. März 1753

Feier des Geburtstags der Königin Mutter, sie erhält vom König eine große goldene, reich mit Brillanten besetzte Tabatiere. Es wurde an diesem Tage die Oper Silla aufgeführt. Sie soll vom König verfaßt sein. Der Königl. Hofpoet Tagliazuchi sagt in der Vorrede zum Textbuche, daß er daran weiter keinen Antheil habe, als den Text in Italienische Verse gebracht zu haben.

28. März 1753

Der König über Spandau nach Potsdam.

B.

26. März 1753

An diesem Tage verläßt Voltaire Berlin, und trifft den 27. in Leipzig ein.

?? März 1753

Baron Neuhof aus der Grafschaft Mark (nachheriger König von Corsica) war in diesem Monat in Berlin.

?? März 1753

Der König nimmt den in Französischen und Östreichischen Kriegsdiensten gestandenen Oberst-Lieutenant v. Nagysan<253>der in seine Dienste, und stellt ihn als Oberst-Lieutenant beim Wartembergschen Husarenregiment an.

?? März 1753

Der Sächsische Kapellmeister Hasse erhält vom König einen Ring und eine Tabatiere.

?? März 1753

Der Abt Bastiani geht nach Glogau.

In der Mitte dieses Monats soll der König die ersten Abschriften von den zwischen den Höfen von Wien, Petersburg und Dresden gegen ihn angesponnenen Unterhandlungen durch den Canzellist Menzel 253-+ in Dresden erhalten haben. Es scheint die öftere Anwesenheit des Prinzen Heinrich in Potsdam, um diese Zeit, darauf Bezug zu haben.

Auf dem ehemaligen Kirchhof vor dem Potsdamer Thore wird von der Realschule ein Garten angelegt (der vormalige so genannte Schulgarten).


253-+ Über Menzel findet man Nachrichten in der Beilage zum Litterarischen Conversationsblatte. Lpz. 1820. Oktb. Nr. 100; zur Berichtigung derselben gehören die beiden Flugschriften damaliger Zeit: die Macht der Wahrheit etc. Warschau 1758. 4. und Schreiben des K. Pr. Sekretärs Benoit etc. Warschau 1758. Über den Baron Weingarten junior, welcher bei der Kaiserl. Gesandtschaft in Berlin angestellt war, und ebenfalls geheime Mittheilungen gemacht hatte, stehen Nachrichten in dem Buche: Aktenmäßige Rechtfertigung des Kriegsraths von Cölln. S. 57 etc. und Helden-, Staats- und Lebensgeschichte Friedrichs II., K. v. Pr. Th. III. S. 17.