Dezember.

A.

1. Dezember 1752

Der General Fouqué aus Berlin nach Potsdam zum König.

2. Dezember 1752

Der König aus Potsdam nach Berlin.

3. Dezember 1752

Nach Potsdam zurück.

5. Dezember 1752

Voltaire aus Potsdam nach Berlin.

8. Dezember 1752

Der König aus Potsdam nach Berlin.

20. Dezember 1752

Besucht das Cadettenhaus.

23. Dezember 1752

Besieht die Bauten an der Neuen Grünstraßen-Brücke und den Bau der Sebastianskirche.

25. Dezember 1752

Nach Potsdam.

29. Dezember 1752

Aus Potsdam nach Berlin.

Die Stabskapitains des Forcadeschen Regiments v. Dizelsky, v. Mitschlaf, und die Premier-Lieutenants v. Zastrow und v. Emminga, erhalten vom Könige ansehnliche Geldgeschenke.

Gegen Ende dieses Jahres ließ der König eine Anzahl neuer Thaler von feinem Silber prägen, und machte sie am<239> Hofe zum Geschenk. Die eine Seite zeigte sein Brustbild in römischer Art, auf der andern den preußischen Adler, auf Armaturen ruhend.

In diesem Jahre hatte der König sein Testamentt politique aufgesetzt, welches im Geh. Archiv aufbewahrt wird.

B.

24. Dezember 1752

Nachmittags wurde auf Befehl des Königs, Voltaire's gegen den Präsidenten Maupertuis gerichtete Spottschrift: Akakia, auf den, Gensd'armesmarkt durch den Henker verbrannt, (Formey Souvenirs d'un Citoyen I. 271). Voltaire wohnte damals bei seinem Sekretair Francheville in der Taubenstraße (das Haus hat jetzt die No. 20) und konnte von da aus die Verbrennung sehen 239-+.

Der diesjährige Carneval begann den 8. Dezbr. in folgender Art: Sonntag Vormittag die gewöhnliche Cour bei dem König, nachher bei der regierenden Königin. Montag Oper; Dienstag Redoute; Mittwoch französische Komödie; Donnerstag Cour bei der Königin Mutter; Freitag Oper; Sonnabend Ruhe. Die beiden Opern waren: Orpheus und Dido.

Auch zu diesem Carneval war, wie schon in frühern, der Baron Warkotsch aus Schlesien in Berlin und bei Hofe.


239-+ Voltaire fühlte sich dadurch so gekränkt, daß er dem König den Orden pour les mérites und den Kammerherrn-Schlüssel zurückschickte, und auf das Packet folgende Zeilen schrieb: Je les reçus avec tendresse Je vous les rends avec douleur C'est ainsi qu'un amant, dans son extrème ardeur, Rend le portrait de sa maitresse.