<77> vorhanden, wie von Voltaire, Algarotti etc. Theils hat der König selbst in den, auf sie verfertigten, Lobreden, die er in der Akademie vorlesen ließ, eine Skizze von ihrem Leben und Charakter gegeben. Vom Marquis d'Argens ist dies nicht geschehen, was um so mehr bemerkenswerth ist; da der Marquis Mitglied der Akademie und auch eine Zeit lang Direktor der philosophischen Klasse gewesen. Es ist zwar bekannt und ergiebt sich auch aus einigen der letzten Briefe des Königs an d'Argens, daß ein kleiner Zwist unter Beiden stattgefunden, und zwar, wie es scheint, wegen der lange verzögerten Rückkehr des Marquis von seiner, nach Frankreich unternommenen, Reise, weswegen der König ihm auch einen Theil der Pension entzogen haben soll; allein dies kann wohl nicht als Grund angesehen werden, weshalb der König auf ihn keine Lobrede geschrieben, denn einerseits beweisen seine Briefe an die Mutter des Marquis, daß seine Achtung und Liebe für den Verstorbenen immer dieselbe geblieben ist, andrerseits war Friedrich von Voltaire doch in der That oft und schwer beleidigt worden, was ihn aber nicht gehindert hat, auf ihn eine Lobschrift zu schreiben.
     

Von d'Argens Leben etc. sind außer den, von ihm selbst geschriebenen aber wenig bekannt gewordnen und bald vergessenen, Mémoires de Msr. le Marquis d'Argens, Londres 1735, welche ohnehin nur bis 1731 gehen, beinahe gar keine zusammenhangende Nachrichten vorhanden, obgleich sein Leben so reich an merkwürdigen, oft wechselnden und nicht selten an's Romanhafte gränzenden, Begebenheiten ist. Was Thiebault davon erzählt, ist theils offenbar falsch wie aus d'Argens und des Königs Briefen zu erweisen ist, theils höchst unzuverlässig, so auch das, was das Conversations-Lexikon, welches aus Thiebault geschöpft hat, enthält. Im Jahr 1807 erschien zwar in Paris eine neue Auflage jener oben erwähnten Mémoires de Marquis d'Argens (nach der Londoner Ausgabe von 1735) mit dem viel versprechenden Zusatze auf dem Titel: Nouvelle édition précédée d'une notice historique sur la vie de l'auteur, sur son sejour à la cour de Fredéric II. sur ses rélations avec le Prince et sur les personnes dont il est parlé dans l'ouvrage et suivi de lettres du même auteur sur