<323> Dies widrige Geschick von Unglück und von Ruhm
Erfüllt das große Buch der Zeiten tausendfach
Mit Wechsel, reich an Schmerz,
Ein Glück, das ewig sich in seinem Glanz erhält.
Entfliehet unserm Wunsch, und das Geschick bewahrt
Es den Unsterblichen.

Dem festen Muthe weicht ein jeder Widerstand,
Verzweiflung rettet nur, mit Edelmuth vereint,
In hoffnungsloser Noth.
Was endet nicht die Zeit? Was bleibt am Gipfel stehn?
Und oftmals wird ja selbst das Unglück schon der Quell
Von heiß ersehntem Glück, etc.

Diese Ode ist zwar in den hinterlass. Werken VI. 184: "Eckartsberge, den 6. Oktbr." unterschrieben, allein an diesem Tage war der König bestimmt in Buttelstädt. Daß er sie aber nicht hier, sondern in Eckartsberge geschrieben, scheint aus dem Schlusse der Ode hervorzugehen, wo er von der nahen Saale spricht.

13. Oktober 1757

Von Eckartsberge nach Naumburg an der Saale (in den Denkwürdigk. für Kriegsgesch. IV. 154 steht irrig der 23. Oktbr.)

14. Oktober 1757

In Weissenfels.

15. Oktober 1757

In Leipzig angekommen, Mittags nach 11 Uhr; um 3 Uhr ließ er den Professor Gottsched zu sich rufen, und unter, hielt sich mit ihm über verschiedene Materien, besonders über Deutsche Sprache, und äußerte, indem er in Rousseau's Schriften eine Ode aufschlug, daß es sehr schwer sein würde, dieselbe mit gleicher Schönheit und Kürze, Deutsch zu geben etc. Gottsched erbot sich zu dem Versuch, und sandte dem König am andern Tage gegen Abend die Übersetzung. Eine Stunde später erhielt er eine Antwort von des Königs Hand in Versen. (Diese, so wie die Gottschedsche Übersetzung der Ode, und eine Erzählung sowohl von dieser ersten Unterredung des Königs mit Gottsched, als von der zweiten