<312> nicht ein Wort von ihrer Philosophie anzubringen vermögen. Der nächste Monat wird schrecklich werden, und sehr entscheidend für mein armes Land. Ich meinerseits, fest entschlossen, es zu retten oder mit ihm zu Grunde zu gehen, habe mir eine Denkart zugelegt, wie sie sich für solche Zeiten und Umstände schickt. Nur mit den Zeiten des Marius, des Sylla, der Triumvirate und mit den wüthendsten und grimmigsten Ereignissen der Bürgerkriege läßt sich unsere Lage vergleichen. Sie sind zu weit entfernt von hier, um sich eine Vorstellung von der Krisis machen zu können, in der wir uns befinden, und von den Gräueln, die uns umgeben. Denken Sie doch nur, ich bitte Sie, an die mir äußerst theuern Personen, die ich so nach und nach eingebüßt, und an die Widerwärtigkeiten, die ich mit großen Schritten auf mich zukommen sehe. Was fehlt mir wohl noch, um nicht völlig in der Lage des geplagten Hiob zu sein? Meine sonst schwache Gesundheit erträgt, ich weiß selbst nicht wie, alle diese Stürme, und ich erstaune, wie ich in Lagen aushalte, die ich vor drei Jahren nicht anders als mit Schaudern angesehen hätte. Das ist freilich ein Brief, an dem Sie wenig Freude und wenig Trost finden werden; allein ich schütte Ihnen mein Herz aus, und schreibe mehr, um dieses zu erleichtern, als um Sie angenehm zu unterhalten. Schreiben Sie mir doch zuweilen, und sein Sie von meiner Freundschaft versichert. Leben Sie wohl.

Die Philosophie, mein Freund, ist gut, um vergangene oder künftige Übel zu lindern, aber wider gegenwärtige Übel kommt sie nicht auf."

20. Juli 1757

Der König von Leutmeritz nach Likowitz.

21. Juli 1757

In Sulowitz.

22. Juli 1757

In Luschitz.

24. Juli 1757

In Nollendorf (Böhmisch).

25. Juli 1757

Über Schönewalde und Ottendorf in Goes (Sächsisch).

26. Juli 1757

In Pirna.