<179> bei Leipzig besaß, nach dieser Stadt und feierte hier 1743 das 50jährige Jubiläum seiner Aufnahme als akademischer Bürger, welches Fest durch eine, ihm zur Ehre geschlagene, Medaille verherrlicht wurde. 1748 wurde er auf Empfehlung des Prinzen von Wallis zum Mitgliede der Königl. Societät der Wissenschaften in London aufgenommen. Er hat nur Töchter aber keinen Sohn hinterlassen und ist mit ihm das gräfliche Geschlecht seines Namens erloschen. Sein Leichnam ruht in seinem Erbbegräbniß zu Gautsch.

2) Gabrielle Emilie Le Tonnelier de Breteuil war die Tochter des Baron de Breteuil, geboren 1706. Sie wurde sehr jung an den Marquis du Châtelet-Lamont, General-Lieutenant in französischen Diensten und Obermarschall bei dem König Stanislaus, verheirathet. Ein Schriftsteller sagt bei ihrem Tode von ihr: Die Galanterie und die gelehrte Welt litten durch ihren Tod einen gleichen Verlust. In beiden hatte sie sich einen vorzüglichen Namen erworben. Den Schauplatz der galanten Welt betrat sie im Frühling ihres Alters und nachdem sie ihre Rolle vortrefflich gespielt und von diesem eiteln Zeitvertreibe zu sich selbst gekommen war, überließ sie sich den Werken des Geistes und den schönen Wissenschaften, und der Umgang mit geistreichen und gelehrten Männern ward ihre herrschende Leidenschaft. Maupertuis und andere Gelehrte dieses Ranges, besonders Voltaire, hatten das Glück, ihr zu gefallen. - Indessen hat sie doch nicht immer philosophirt. Sie ward schwanger, nachdem sie 20 Jahr in unfruchtbarer und eben nicht vergnügter Ehe gelebt hatte. Gleich nachdem sie von einem Sohn entbunden worden, setzte sie sich an ihren Schreibtisch, um eine angefangene philosophische Abhandlung fortzusetzen. Hier wurde sie von einem Fieber und andern Zufällen befallen, die ihr den Tod brachten. Ihr Mann war dabei ganz gleichgültig, aber Voltaire, welcher sich ebenfalls in Lüneville, wo sie starb, befand, war ganz untröstlich. - Von ihrer Person macht jener Schriftsteller folgende Beschreibung: "Man stelle sich," sagt er, "ein hageres Frauenzimmer, mit großen Armen und langen Beinen, einem kleinen Kopfe und einem Gesicht vor, welches sich in einen weiten Kopfputz verliert; man setze eine spitzige Nase,"