<164> dagegen protestirte, wenn man ihn auch für den Verfasser der Schrift l'homme machine oder l'homme plus que machine halten wolle, und behauptete, an diesen Schriften keinen Antheil zu haben. Dagegen schreibt man ihm allgemein die Schrift zu, welche 1751 unter dem Titel: Les animaux plus que machines erschien. Die Schrift l'homme plus que machine ist von dem Buchhändler Luzac (le jeune) in Leyden verfaßt, s. Windheim philosophische Bibliothek I. 198 und Leipziger Gelehrten Zeitung 1748 p. 423 (!)
     

Der König hatte von la Mettrie's Schicksalen gehört und ließ ihn durch Maupertuis auffordern, nach Berlin zu kommen. Hier erschien er im Febr. 1748, wurde zum Mitglied der Königl. Akademie aufgenommen und erhielt vom König, der ihn seines heitern Temperaments wegen gern um sich sah, ein Gehalt. Er starb hier den 11. Novbr. 1751 im Hause des franz. Gesandten Triconel, wo er sich durch übermäßigen Genuß von einer Trüffelpastete eine Indigestion zugezogen hatte. Er war mit Louise Charlotte Dreaume verheirathet und hinterließ eine Tochter von 5 Jahren und etlichen Monaten. Der König sagt von Mettri in der, auf ihn verfertigten, Lobrede: "Der Herr de la Mettrie war mit einer natürlichen Fröhlichkeit geboren, die unerschöpflich war. Er hatte einen aufgeweckten Geist und eine so fruchtbare Einbildungskraft, daß dieselbe in dem trockenen Erdreiche der Arzeneikunst Blumen hervorbrachte.

Die Natur hatte ihn zu einen Redner und Weltweisen gemacht; allein ein noch kostbareres Geschenk, welches er von derselben empfangen hatte, war eine reine Seele und ein dienstfertiges Herz. Alle diejenigen, welche von den frommen Lästerungen der Gottesgelehrten nicht sind hintergangen worden, betrauern in dem Herrn de la Mettrie einen rechtschaffenen Mann und einen gelehrten Arzt."

Seine sämmtlichen Schriften und die, durch selbige veranlaßten, Gegenschriften findet man verzeichnet in J. A. Trinius Freidenker-Lexicon, S. 350-360. Sein Portrait ist, von J. C. G. Fritzsch in Kupfer gestochen, vorhanden. Mehrere interessante Anekdoten von ihm erzahlt Nicolai in seinen Anekdoten vom König Friedrich II. Heft 1 und 6.