36. AN DENSELBEN.

Wenn ein Mittel in der Welt wäre Dir in zwei Minuten zu helfen, so wollte ich es kaufen, es möchte auch so theuer sein, wie es immer wollte; allein, mein lieber Fredersdorf, Du hast dreissig Doctors probiret, sie haben Dich eher verschlimmert, als Deinen Zustand verbessert. Es wundert mich nicht, dass Dir die Krankheit überdrüssig ist; wenn es von mir dependirte, so <152>wäre nichts, das ich nicht thäte, um Dir gleich zu helfen. Lasse doch, wenn Cothenius nicht da ist, an ihn schreiben, denn ich habe nicht gewusst, dass es sich mit Dir verschlimmert gehabt hat. Cothenius hat mir noch, wie er ist nach Potsdam gegangen, versichert, dass er alle Hoffnung hätte, Dich durchzubiegen. Wüsste ich einen besseren Doctor, ich wollte ihn Dir gleich schicken; allein einen Charlatan zu nehmen das werde ich nicht thun, und würde es mir ewig reprochiren. Ich versichere Dir, dass mich Dein Zustand genug betrübet; allein, was kann ich dabei thun, als wünschen, dass Du bald eine rechte Besserung haben mögest? Gott bewahre.

Mittwoch werde ich nach Potsdam kommen und wird mir nichts angenehmer sein, als gute Nachricht von Dir zu haben.