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1. AN DEN LIEUTENANT VON DER GRÖBEN.

Weinsheim, den 17. August 1734.

Herdek Teremtetem!a

Mitgegangen, mitgehangen, so sagte jener Wirth von Bielefeld; so wird es mir armen Teufel auch wohl gehen, denn ich schlentre mit der Armee mit und der Franzose wird wohl das Beste von uns kriegen. Wir wollen wieder über den Neckar, und die verfluchten Kerls wollen uns nicht darüber lassen. Was mich nur bei der Sache ärgert, ist, dass in der Zeit, dass wir uns die grösseste Mühe von der Welt geben, um durch militärische Strapazen heroisch zu werden, so sitzest Du Teufel zu Hause ....

Die Equipage vom Duc de Bouillon haben unsere Husaren gefangen bei Landau. Hier stehen wir im Moder bis an die Ohren, und sind funfzehn Mann vom Regiment von Alt-Baden im Moder versunken. Der Moder kommt daher, dass bei Heidelberg ein Wolkenbruch geschehen, welcher die Dörfer Fuhrenheim und Sandhausen ganz und gar verschwemmt hat.

Der Hauptmann von Stojentin, Flanssischen Regiments, hat in einer Affaire d'honneur eine Wunde am Kopf gekriegt; er lebet aber noch und man hoffet, er kommt darvon.

Hier ist der Exercir-Teufel auch in die Kaiserlichen gefahren, denn der Prinz Eugen exerciret nun ärger, wie wir; er ist öfters drei Stunden selber dabei, und fluchen die Kaiserlichen so viel auf uns, dass es grausam ist.

Adieu. Wor Dich der Teufel nicht holet, so meritirest Du es; also vale!


a Oder vielmehr Ördek teremtete, ein ungarischer Fluch, welcher so viel bedeutet als : Der Teufel hat Dich geschaffen. Siehe Band XXVII. I, S. 27.