<72> von Baireuth Euch zu besuchen kommen; er bleibet einen Tag dar. Er gehet zu seiner Devoir nach seinem Regiment, den Dienst zu lernen, denn er nichts vom Handwerk weiss.a

64. AN DEN KÖNIG FRIEDRICH WILHELM I.

Ruppin, den 12. October 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe meines allergnädigsten Vaters Brief vom 10. dieses in aller Unterthänigkeit erbrochen und versichere meinem allergnädigsten Vater, dass ich nichts versäumen werde und keine Mühe ersparen, um den Anschlag von hiesigem Amt zu machen. Ich habe auch allbereits um die Karte dieses Amts und um gewisse Acten wegen der Contribution nach Berlin geschrieben, welche mir höchst nöthig sind. Morgen werde nach den Schweizerdörfern gehen, welche vor diesem Vorwerke gewesen sind; noch kann ich aber nichts als mit den Contributions-Sachen zu thun haben. Wegen hiesiger Accise habe Alles in Augenschein genommen, und ist der Tarif auf dem berlinischen Fuss und von meinem allergnädigsten Vater confirmiret; sonsten sind die Accise-Einnehmer und Controleurs alle mit ihren Büchern accurat, und habe mir ihre Bücher alle weisen lassen. Dass nicht hier, wie an allen Orten in der Welt, sollte auf Betrügereien raffiniret werden, da zweifle gar nicht daran; so viel aber menschenmöglich ist, so hat man solches präcaviret; nur ist zu beklagen, dass so viele hamburger Waaren hier ins Land kommen, und dass nicht die Stettiner den Profit von Gewürzen, Apotheker-


a Siehe die Mémoires de la margrave de Baireuth, Band II., S. 61 und 62.