<65> abwenden kann, indem ich bis an mein Ende mit allem unterthänigsten Respect und Submission verharre, u. s. w.a

56. AN DENSELBEN.

Ruppin, den 4. September 1732.



Allergnädigster König und Vater,

Ich habe die Gnade gehabt, meines allergnädigsten Vaters Schreiben zu erbrechen,b und antworte meinem allergnädigsten Vater in aller Unterthänigkeit, dass den letzten Brief, so ich von der Prinzessin bekommen, kurz vorher gewesen ist, als ich nach Potsdam gegangen, und ich auf solchen heute vor acht Tagen schon geantwortet habe, und seitdem keinen Brief nicht von ihr gekrieget. Morgen mit der Post hatte ohnedem auch schreiben wollen; die Briefe kommen aber alle und gehen sehr langsam von hier weg, denn sie müssen alle von Fehrbellin, wor die Post-Station ist, über Berlin gehen, und von dar erst nach ihren Adressen. Dieses mag wohl die Ursache sein, welche die Briefe so lange aufhält; sonst habe doch alle Woche einmal gewiss hingeschrieben.

Es ist vorgestern ein Unter-Officier von Grape's Compagnie von Nauen desertiret; nun ist demselben nachgeschicket worden, weiss


a Vergleiche Band XVI., S. 43, 46 und 49, den Brief des Kronprinzen, vom 19. Februar, an den General von Grumbkow, und die Antworten von diesem an den Kronprinzen und an den Hofmarschall von Wolden, beide vom 22. Februar. - Den 26. Februar kam Friedrich von Cüstrin in Berlin an, und den 29. ward er zum Obersten und zum Chef des 15. Infanterie-Regiments (Garnison Ruppin und Nauen) ernannt. Siehe Bd. XVI., S. 52, und J.D.E. Preuss, Friedrich der Grosse mit seinen Verwandten und Freunden, S. 384 und 385.

b Siehe Band XVI., S. 60-62, Nr. 14.