<433>Einrichtung und Ausführung eines solchen Vorhabens fehlte, so wurden einige Meister dieser Kunst aus Frankreich verschrieben; in ihrem Gefolge kam sodann eine ganze Schar anderer Franzosen, die zu den unteren Stellen des neuen Geschäftes bestimmt werden sollten. Doch konnte sich Friedrich, hochherzigen Sinnes, nicht dazu entschließen, das ganze Zollwesen, wie es in Frankreich Sitte war, den Franzosen zu verpachten und somit seine Untertanen ganz der Willkür der Fremden zu übergeben. Die Anstalt ward, unter dem Titel einer « General-Administration der königlichen Gefälle » (im gemeinen Leben « Regie » genannt), als eine besondere Behörde des Staates eingerichtet. Die einzelnen Gegenstände wurden nicht eben hoch verzollt, aber es wurde der Zoll auf alle möglichen Bedürfnisse des Lebens ausgedehnt und eben hiedurch fort und fort drückend. Ungleich drückender aber war es, daß den Zollbedienten, um dem Schleichhandel zu begegnen, jede beliebige Nachsuchung, nicht bloß an den Toren der Städte, sondern auch bei den Reisenden auf freiem Felde, sowie in den Häusern der Bürger verstattet war. Nichtsdestoweniger hob der Schleichhandel immer verwegener und gewaltiger sein Haupt empor. Unzähliger Verdruß und Ärger, widerwärtige Prozesse, Auf lehnung gegen die obrigkeitlichen Befehle, Verderbnis der Sitten waren die Folgen der neuen Zolleinrichtungen. Und bei alledem brachten sie die Vorteile nicht, welche Friedrich von ihnen erwartet hatte und welche auf minder beschwerlichem Wege vielleicht sicherer und ohne den Widerwillen der Untertanen zu erreichen gewesen wären.

Außer dieser Vermehrung der Zölle suchte Friedrich seine Einkünfte auch dadurch zu erhöhen, daß er den Verkauf oder auch sogar die Produktion gewisser Gegen-