« <136>werden. » Unverzüglich ward ein reitender Bote an den Grafen Wallis abgefertigt mit dem Versprechen, ihn nicht von jener Seite anzugreifen; und die Kirche blieb verschont.

Das preußische Heer fand keine feindlichen Armeen vor sich; die schwache Besatzung des Landes reichte nur eben hin, um die wenigen Hauptfestungen zu decken. Aus Österreich konnte so schleunig keine bedeutendere Hilfe gesandt werden. Die Staffetten und Kuriere, welche das in Breslau befindliche Oberamt bei der herannahenden Gefahr nach Wien schickte, die immer dringenderen Bitten um Hilfe waren umsonst. Die letzte Resolution, welche von Wien aus erfolgte, lautete dahin, daß man die Staffettengelder sparen und sich von der Furcht nicht allzusehr einnehmen lassen solle.

So standen dem Einmarsch und der Besitznahme von seiten der Preußen keine sonderlichen Hindernisse weiter entgegen als das schlechte Wetter und die bösen Wege, von denen Marquis Botta dem Könige in der Tat nicht viel Falsches gemeldet hatte. Aber die Soldaten behielten guten Mut, und Friedrich ließ es sich, durch mannigfache Belohnung, angelegen sein, sie in dieser Stimmung zu bestärken. An die Bewohner Schlesiens wurden Manifeste ausgeteilt, welche den Einwohnern alle ihre Besitzungen, Rechte und Freiheiten bestätigten, die strengste Kriegszucht für das einmarschierende Heer verhießen, und die Absicht des Königs, sich seiner Rechte nur gegen die etwaigen Einsprüche eines Dritten zu versichern, auseinandersetzten. Diese Erklärungen, besonders die treffliche Kriegszucht, die in der Tat beobachtet