<180> des Angriffs nicht feuern darf, rückt gegen Euch an, als wäre sie nur mit Knüppeln bewaffnet. Um alle diese Vorteile zu erlangen, müßt Ihr die Hauptangriffspunkte Eurer Stellung mit Kanonen spicken, Eure Batterien müssen das Gelände unter Kreuzfeuer nehmen können, die Kanoniere gut zielen und alle Entfernungen kennen. Ferner müssen sie zur rechten Zeit mit Kartätschen schießen und die Kugeln der Sechspfünder gut rikoschettieren lassen. Auch müssen die Kanoniere rechtzeitig Bescheid erhalten, wenn Ihr Eure Kavallerie vorbrechen lassen wollt.

Beim Rückzuge aus einer Stellung muß das schwere Geschütz allemal zuerst weggeschickt werden. Ist der Abhang sehr steil, so müssen auch die Feldstücke vorausgehen; sonst kann es geschehen, daß sie beim herunterfahren umwerfen und verloren gehen, was eine Schande für die Truppen ist. Wird Eure Armee geschlagen, so müßt Ihr zunächst daran denken, das Geschütz zu retten, soweit es noch möglich ist. Zugleich muß man sich bemühen, dem Korps, das den Rückzug deckt, und der ersten Stellung, wo sich die Truppen wieder sammeln sollen, so schnell wie möglich einige Batterien zuzuschicken. Ferner sollen die Artillerieoffiziere besonders dafür sorgen, daß sie in allen Stellungen außer der gewöhnlichen Munition noch Reservemunition vorrätig haben. Bei jeder Brigade muß welche vorhanden sein, damit man nicht geschlagen wird, nur weil Pulver und Kugeln ausgehen; denn das kann bei einem sehr hartnäckigen Gefecht vorkommen.

Von der leichten Artillerie sage ich hier nichts, weil ihre Offiziere wissen, welchen Dienst man von ihnen erwartet. Auch sind sie vollauf imstande, alles mögliche, was von ihnen verlangt wird, auszuführen.

37. Kapitel Was ein Detachementsführer zu beachten hat

Ein guter Detachementsführer gibt augenscheinliche Beweise seiner Talente und seiner Geschicklichkeit. Das ist der Weg zu den obersten Kommandostellen; denn er hat sich im kleinen mit den Grundsätzen und Regeln vertraut gemacht, die auch der Führung der größten Armeen zugrunde liegen. Er muß notwendig besonnen und zugleich unternehmend sein, d. h. dem Feinde so viel Schaden wie möglich tun, nachdem er sein Projekt gründlich überlegt und es geschickt disponiert hat. Er muß alle Vorteile und Nachteile des Geländes kennen, um jene zu benutzen und diese zu vermeiden. Überdies soll er die Gegend gut studiert haben, alle Straßen und Stellungen kennen, die er im Bedarfsfall gebrauchen kann, und mehr als eine Straße