<183>Nun spielt er auf drei Saiten, zaubert Töne,
Akkorde voller sanfter, holder Schöne.
Statt seine Neugier zu bezähmen,
Begehrt der Tor nun frank und frei,
Noch eine Saite fortzunehmen;
So blieben dann noch ihrer zwei.
Der Künstler tat's, mit weniger Gelingen,
Doch recht geschickt noch wußt' er's zu vollbringen.
Der Tor indessen jetzt gebot,
Daß er nur eine noch behielte.
Der Künstler hatte seine liebe Not,
Als er mit Kunst ein Gassenliedchen spielte.
Da nimmt der törichte Patron
Die letzte Saite von der Fiedel:
„Noch eins gegeigt, mein lieber Sohn!
„Wohlan, nun spiel uns noch ein Liedel!“
Doch siumm das Instrument gab keinen Ton.

Ihr lieben Bürger, wem's behagt,
Die Lehre nehmt aus der Geschicht',
Daß selbst die größte Kunst versagt,
Wenn es an Mitteln ihr gebricht.