<181>Und jeder opfert sich fürs Allgemeine!
Dem Strom entgegen geht's! Nun haltet stand:
Tod oder Rettung unserm Vaterland!

Wär' einer, voll Verlangen nach Gefahr,
Ehrgeizig so, die Last mir abzunehmen,
Die jetzt auf meinen Schultern ruht, fürwahr,
Marquis, ich würde wahrlich mich nicht schämen,
Ihm ehrlich Rang und Pflicht zu überlassen.
Ich wollte in bescheidner Ruh mich fassen,
Fern allen, die auf mich ihr Auge haben,
Mich in die tiefste Einsamkeit vergraben.
Und eh' ich, diesem Wirbel erst entrückt,
Noch einmal laß von Ruhmsucht mich entstammen,
Eh' es der falschen, schnöden Menschheit glückt,
Zum Wagnis neuen Kampfs mich zu verdammen,
Eh' stürzt zum Chaos diese Welt zusammen.

O Glück der Ruhe, die sich gern bescheidet!
Auf allen Glanz des Throns wollt' ich verzichten
Und brünstig, nicht gefürchtet, noch beneidet,
Dem Gott der Freundschaft einen Dom errichten.
Das schönste Erdenlos wär' mir beschieden:
Ein reines Herz im allertiefsten Frieden!
Ob mir das Schicksal gönn' ein langes Leben,
Ob bald erreicht sei meiner Tage Zahl,
Die Einsicht soll den vollen Trost mir geben,
Daß mit dem Tod auch endet alle Qual,
Daß aller Jammer mit des Lebens Schluß
Im letzten Atemzug verwehen muß.
Ich kehr' zum Nichts und werde, was ich war,
Eh' mich das dunkle Los zum Licht gebar.

All', die der Tag sah in die Grube sinken,
All', denen einst der Tod zur Gruft wird winken,
Sie sind dem ewigen Gesetz geweiht;
Unwiderruflich fordert sie die Zeit.