Mai.

A.

1. Mai 1781

Der König von Potsdam nach Charlottenburg.

2. Mai 1781

Nach dem Berliner Thiergarten, wo er über einige Regimenter Specialrevue halt, dann die Prinzessin Amalie besucht, die auf dem Wilhelmsplatz vor Kurzem errichtete Statue des Generals von Seydlitz in Augenschein nimmt, und nach Charlottenburg zurück kehrt.

3. Mai 1781

Nach dem Berliner Thiergarten, zur Specialrevue über die übrigen Regimenter, dann nach Potsdam.

17. Mai 1781

18. Mai 1781

Hält bei Potsdam Specialrevue über die Truppen.

19. Mai 1781

Nach Spandau; hält Specialrevue, dann nach Charlottenburg.

20. Mai 1781 bis 23. Mai 1781

In Berlin zur Abhaltung der Kriegsübungen.

24. Mai 1781

Nach Magdeburg zur Revue.

27. Mai 1781

In Cörbelitz.

28. Mai 1781

In Potsdam (Sanssouci).

28. Mai 1781

Der König an d'Alembert: "Wenn man das siebzigste Jahr berührt, so muß man zum<260> Aufbruch bereit sein, sobald die Trompete das Zeichen zum Aufsitzen giebt. Wenn man lange gelebt hat, muß man die Nichtigkeit der menschlichen Dinge einsehen; und der Ebbe und Fluth von Glücks- und Unglücksfällen, die unaufhörlich einander folgen, müde, dieses Leben ohne Klage verlassen. Hat man nicht das, was man ehedem Hypochondrie nannte, jetzt aber weit eleganter Vapeurs nennt; so muß man dem Ziele fröhlich entgegen sehen, welches unsern Thorheiten, so wie unsern Qualen, ein Ende macht, und man muß sich freuen, daß uns der Tod von den Leidenschaften befreiet, die unsere Marter sind. Nach reiflicher Ueberlegung dieser ernsten Materie, denke ich meine frohe Laune so lange zu behalten, als meine armselige und zerbrechliche Maschine dauern wird, und ich rathe Ihnen, eben das zu thun. Weit entfernt, mich über mein nahes Ende zu beklagen, muß ich vielmehr das Publikum wegen meiner Unverschämtheit um Verzeihung bitten, so lange gelebt zu haben, und ihm zur Langenweile, zur Ermüdung und zur Last ganzer drei Viertheile eines Jahrhunderts gewesen zu sein, welches wahrlich kein Spaß ist. etc.

Ich habe vergessen Ihnen zu sagen, daß ich dieser Tage einen Prinzen Salm bei seiner Durchreise durch Berlin gesehen habe, der ganz frisch aus Paris kommt. Er hat mich durch und durch beschämt; ich fand mich in Vergleichung mit ihm so geschmacklos, so unbeholfen, so dumm, daß ich beinahe nicht das Herz hatte, ihm zu antworten. Er ist lauter Grazie, alle seine Bewegungen haben eine ausgesuchte Eleganz, seine geringsten Worte sind Räthsel; er zergliedert und erforscht Kleinigkeiten mit einer unsäglichen Geschwindigkeit, und kennt die Karte von dem Reiche der Zärtlichkeit besser, als alle Scuderi's in der ganzen Welt. Ach, Pater Bouhours! rief ich aus, ich bin gezwungen zu gestehen, daß Du Recht hattest, und daß man außer Paris nichts als groben Menschenverstand antrifft, der nicht werth ist, daß man davon spricht. etc. Ich bin jetzt beschäftigt, die Provinzen zu berei<261>sen; diese unruhigen Beschäftigungen werden bis zum 15ten künftigen Monats dauern. Nach meiner Zurückkunft in meine kleine Einsiedelei werde ich Ihnen mit beruhigtem Kopf und mehrerer Heiterkeit schreiben können."

31. Mai 1781

Nach Cüstrin zur Revue.

?? Mai 1781

Beim König waren: der regierende Herzog von Braunschweig, der regierende Fürst von Anhalt-Cöthen, beide Prinzen von Hohenlohe, der Prinz von Salm-Kyrburg.

Der König schenkt dem Chef des Leib-Karabinier-Regiments General-Major von Bohlen 1000 Thlr.

B.

8. Mai 1781

Preußens Beitritt zu dem am 9. Juli 1780 zwischen Rußland und Dänemark geschlossenen Vertrag, betreffend eine bewaffnete Neutralität zur See.

13. Mai 1781

In der Nacht zum 14ten starb der Geh. Ober-Finanzrath, Chef der Ober-Rechen- etc. Kammer Johann Rembert Roden, 57 Jahr alt.

29. Mai 1781

Patent, wodurch eine Gesetz-Commission errichtet und mit der nöthigen Instruction versehen wird.