<42>Doch schöner noch, sein eigner Herr zu sein,
So wußtest Du mit verdachter Wahl
Der Freiheit Glück der Größe vorzuziehn;
Du, frei von allem Prunk, von allem Stolz,
Geführt von der Natur, und, ohne daß
Du selbst es denkst, ein Schüler Epikur's."

Um diese Zeit war der Graf Hoditz beim König in Potsdam, von wo er den 19. April über Berlin nach Noswalde zurück reiste. Ferner waren in diesem Monat beim König: der Abt Bastiani, der Lord Algernon Perci, ein Sohn des Herzogs von Northumberland, und dessen Führer Dutens Duchillou. Der Letztere erwähnt seiner mit dem Könige gehabten Unterredung in seiner Schrift: Mémoires d'un voyageur qui se repose etc. I. 378, jedoch nicht ausführlich. Er war durch den Baron von Cocceji eingeführt worden, welchen er, wie man hier I. p. 146 erfährt, schon in Turin kennen gelernt hatte, wohin er, als Sächsischer Kaufmann verkleidet, vom König geschickt worden war, um den König von Sardinien gegen Oestreich zu stimmen +.


+ Dutens erzählt, daß, als er anfänglich keine Audienz beim Könige habe erhalten können, er alsbald einige Verse verfaßt habe, darin er - weil er gewußt, daß der König gern für einen großen Architekten gehalten sein wolle (!?), die von ihm in und bei Potsdam errichteten Gebäude über alle Maßen gelobt, und den König selbst mit Julius Cäsar und August verglichen habe. Diese Schmeichelei habe ihm nun - wie er sich einbildet - die gewünschte Audienz verschafft. Hierin hat er gewiß sehr geirrt, wie jeder, der die Denkungsart des Königs kennt, zugeben wird. Nach Seite 577 seines Buches hat er jene Verse auf seinem Tisch liegen lassen, wo sie Bastian! gesehen, mitgenommen und dem König gezeigt haben soll, weiterhin aber will er sie, als er das Neue Palais besehen, in das ihm daselbst vorgelegte Fremdenbuch eingeschrieben haben, wo sie der König Tags nachher gelesen und darauf ihn zu sprechen verlangt habe. Uebrigens ist, wie man uns wenigstens auf unsere Nachforschung an Ort und Stelle versichert hat, zu Friedrich's d. Gr. Zeit niemals ein solches Fremdenbuch vorhanden gewesen. Das erste dieser Art ist erst im September 1787 angelegt worden, das zweite im Jahr 1810, und das dritte im Juli 1832.
Was Dutens weiterhin von Quintus Icilius und dem König erzählt, ist größtentheils unrichtig.