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1. August 1786

Der König an den Kammer-Präsidenten, Freiherrn von der Goltz in Königsberg: "Bester, besonders lieber Getreuer. Ich bringe in Erfahrung, daß auf der Seite von Tilsit annoch ein großer Morast zu defrechiren sei, das Terrain soll zu Meinen Aemtern gehören. Ihr habt dahero mit dem Fördersamsten einen Anschlag machen zu lassen, wie viel Kosten zum Defrichement dieses Bruches erfodert werden, wie viel Kosten zum Etablissement der darauf anzusetzenden Leute nöthig sind und wie viel dieses solchergestalt urbar gemachte und bebaute Bruch einbringen werde. Die Bauern, welche da angesetzt werden, müssen ihre Güter alle eigenthümlich haben, weil sie keine Sclaven sein sollen. Es ist ferner die Frage, ob nicht alle Bauern in Meinen Aemtern, aus der Leibeigenschaft gesetzet und als Eigenthümer auf ihren Gütern angesetzet werden können? Ich erwarte darüber Eure Anzeige, was das für Difficultäten haben könne, und bin Euer gnädiger König.

Potsdam, den 1. August 1786. Friedrich."

3. August 1786

Der König schenkt dem Minister von Herzberg ein Tafelservice von feinem Porzellan.

4. August 1786

Der Minister von Hoym aus Schlesien kommt in Berlin an und geht sogleich zum König nach Sanssouci. Der König hatte ihn expreß aus Breslau zu sich berufen, um über verschiedene Schlesische Angelegenheiten und zu treffende Einrichtungen sich mit ihm zu besprechen, besonders wegen Entwürfe zu neuen Urbarmachungen und Fabrikanlagen. (Herzberg, Huit Dissertationes p. 277). Der Minister blieb bis den 9ten in Sanssouci.

4. August 1786

Kabinetsordre des Königs an die Kurmärkische Kriegs- und Domainenkammer: "Se. Königl. Maj. von Preußen, Unser allergnädigster Herr, laßen Dero Churmärksche Krieges- und Domainen-Cammer anliegend die Vorstellung des Invalidien Schönberg,