<198> und dem Rector Arletius vom Elisabethanischen Gymnasium.

Garve hat seine Unterredungen nicht bekannt gemacht, erwähnt ihrer aber in der Vorrede zu seinem Buche : "Fragmente zur Schilderung des Geistes etc. Friedrich's des Zweiten etc." Seite III-VII. Unter andern sprach der König mit ihm über Cicero, und foderte ihn auf, dessen Schrift : "von den Pflichten," zu übersetzen, und gab zugleich die Art der Anmerkungen an, die er hinzufügen sollte. (Briefe von Garve an Weiße, I. 149). Anfangs Novbr. 1783 hatte Garve das Werk beendigt und dem König überschickt, der ihm unter dem 25sten desselben Monats in einem Schreiben seinen Beifall darüber zu erkennen gab. Von des Arletius, eines Gelehrten von altem Schlage und großen Sonderlings, Unterredungen mit dem König sind nur Einzelnheiten bekannt. Einmal nannte er dem König einige Namen aus der alten dunkeln Slavischen und Böhmischen Geschichte, und als der König diese unbekannt fand, sagte er: "Das wundert mich, Ew. Majestät haben ja die Mémoires de Brandenbourg geschrieben." Ein ander Mal behauptete er, es sei ein Fehler, das D. G. (Dei gratia) auf den Münzen wegzulassen +, wie seit Sr. Majestät Regierung geschehen, und als der König dagegen bemerkte, daß sich das D. G. auch nicht auf den Münzen der alten Kaiser befände, erwiederte er: "Ja, das waren auch Heiden." Der König schenkte ihm, da er ihn irrig für arm hielt, weil er nur ein sehr mäßiges Gehalt hatte, 20 Stück Friedrichsd'or, und wiederholte dies Geschenk jedes Mal, wenn er nach Breslau zur Revue kam. Von diesem Golde hat Arletius kurz vor seinem Tode eine Medaille prägen lassen, wovon sich ein Exemplar bei der Münzsammlung der Bibliothek des gedachten Gymnasiums, deren Vorsteher er war, befindet. Dem Stempelschneider


+ Es findet sich noch auf Münzen von 1749.