<154> werden (wiewohl ich zweifle, daß es dergleichen giebt)! Alle diese Betrachtungen, mein lieber d'Alembert, trösten freilich nicht. Könnte ich Todte erwecken, so würde ich es thun. Sie wissen, daß diese schöne Kunst verloren gegangen ist. Wir müssen uns mit dem begnügen, was von uns abhängt. Wenn ich traurig bin, so lese ich das dritte Buch des Lucrez, und das tröstet mich. Es ist ein Mittel auf eine Zeit lang; allein für die Krankheiten der Seele haben wir keine andere. Ich hatte Ihnen vorgestern geschrieben, und, ich weiß nicht wie, mir einen Scherz + erlaubt. Heute, als ich Ihren Brief las ++, machte ich mir deshalb Vorwürfe. -

Meine Gesundheit ist noch nicht völlig wieder hergestellt. Ich habe ein Geschwür am Ohr gehabt, welches mir viele Schmerzen verursachte. Die Natur schickt uns Krankheiten und Kummer, um uns dieses Leben, welches wir verlassen sollen, zu verleiden; ich verstehe sie auf das halbe Wort, und ergebe mich in ihre Rathschlüsse. etc."

Der Minister von Finkenstein, der Prinz Friedrich Leopold von Braunschweig und der Russische Gesandte Fürst Dolgorucky an verschiedenen Tagen beim König in Potsdam.

B.

4. Oktober 1776

Conföderation und ewige Union der 13 vereinigten Staaten von Nordamerika, geschlossen zu Philadelphia.

17. Oktober 1776

Stirbt in Berlin der General-Major Ernst Julius von Koschenbar, 62 Jahr alt.


+ Hier muß des Königs Brief vom 22sten gemeint sein, in welchem er über den Ritter d'Eon scherzt.

++ Wenn der König hier einen andern Brief von d'Alemdert meint, als den vom 7. Oktober (den er wieder gelesen), so muß er verloren gegangen sein.