April.

A.

1. April 1763

Der König in Berlin. Auf seinen Befehl erscheinen die sämtlichen Landräthe der Kurmark vor ihm und müssen ihm Bericht erstatten über die Beschädigungen etc., welche die Insassen durch den Krieg erlitten haben, und was zu deren Unterstützung etc. erfoderlich ist. (Büsching's Beiträge etc. siehe oben).

2. April 1763

Der König an Darget :

"Ich danke Ihnen für Ihre Theilnahme an dem endlich einmal geschlossenen Frieden. In Ihren Wünschen bei dieser Gelegenheit finde ich die Sprache des Herzens, und Sie können überzeugt sein, daß ich davon gerührt bin."

4. April 1763

Der König nimmt die große Illumination in Augenschein.

5. April 1763

Der König ernennt den Geh.Legations-Rath von Herzberg zum Wirklichen Geh. Staats-, Kriegs- und Cabinetsminister.

12. April 1763

Der König besucht das Cadettenhaus.

14. April 1763

Der König an Algarotti in Pisa :

"Ich danke Ihnen für den Antheil, welchen Sie an dem von uns so eben geschlossenen Frieden nehmen etc. — Die Begebenheiten dieses Krieges verdienen kaum auf die Nachwelt zu kommen. Ich halte mich für keinen so guten General, daß man meine Geschichte schreibe, noch für einen so guten Geschichtschreiber, um Werke herauszugeben. Nur zu sehr habe ich es bedauert, einige Sachen, die ich nur für mich gearbeitet, durch die Schlechtigkeit und Treulosigkeit eines<214> Elenden, der sie noch dazu verstümmelt hat, öffentlich erscheinen zu sehen. Doch, Sie sind davon schon hinreichend unterrichtet."

16. April 1763

Besieht der König verschiedene Gegenden der Stadt und das neu erbaute (Prinz Heinrichsche) Palais auf der Neustadt (das jetzige Universitäts-Gebäude).

20. April 1763

Desgleichen.

21. April 1763

Geht der König nach Potsdam.

B.

4. April 1763

Der General-Lieutenant von Fink kommt aus Oestreichischer Kriegsgefangenschaft von Inspruk in Berlin an.

21. April 1763

Edict, wonach von Trinitatis (1763) an alle Zahlungen in neuem Brandenburgischem Gelde geschehen sollen 214-+.

<215>

21. April 1763

Edict, daß den Ponnnerschen und Neumärkischen Vasallen, den Insassen etc. eine fünfjährige Nachsicht verstattet werden soll.

25. April 1763

Der Herzog Ferdinand von Braunschweig nach Potsdam zum König.

28. April 1763

Um diese Zeit traf auch der am 7. April aus Oestreichischer Kriegsgefangenschaft entlassene General Fouque beim König in Potsdam ein, desgleichen der General v. Wylich. Feierliche Beisetzung des verstorbenen Markgrafen Karl in dem Dom zu Berlin.


214-+ Im Preußischen Staat bestand der Münzfuß die Mark zu 14 Thlr. oder 21 Gulden, laut Edict vom 14. Juli 1750. Während der Kriegsjahre 1753, 1759 und 1763 wurden die Preußischen Münzen zu einem gerin» gen Gehalt ausgeprägt, nämlich die Mark fein zu 20 Thaler — (genauer zu 19 74/100). Es wurden auch fremde Münzen schlechter geprägt, besonders Sächsische, die im Preußischen ebenfalls coursirten. Das Agio dieses neuen Geldes gegen das alte Pr. Geld nach dem Münzfuß von 1750 war sehr verschieden, und es fand dabei oft viel Wucher und Uebervortheilung Statt. Nach dem Frieden 1763 wurde nach dem neuen Münzfuß, 20 Thlr. die Mark, gemünzt, und dieses Geld gewöhnlich :
     "neue Brandenburgische 1/3, 1/6 Stücke" genannt. In dem vorstehend erwähnten Edict vom 21. April 1763 ward nun das Agio dieses neuen Brandenburgischen Geldes festgestellt. Nämlich :
     

 nach dem Münzfuß von 1750 sollten gelten vom 1. Juni 1763 anin neuem Brandenb. Gelde nach dem Münzfuß von 20 Thlr. die Mark.
 100 Thlr. in 1/1, 1/2, 1/3, 1/6, 1/12 Stücken141 Thlr.
 100 in alten 1/24, 1/48 Stücken133 1/3
 100 neue Sächsische 1/3 Stücke63
 100 neue Sächs. 1/12 u. 1/24 St.47 1/3 100 Thlr. alte Friedrichsd'or141 1/3 Thlr. neue Friedrichsd'or.
 100 sogenannte Mittel-Frd'or.100

     Bei der im Jahre 1764 erfolgten Wiederherstellung des alten Münzfußes von 1750 wurde das Agio des neuen Brandenb. Geldes nach dem 20 Thaler-Fuß wieder anders bestimmt. — Siehe unter dem Monat März beim Jahre 1764.