<173>nehmung zu vereiteln. Dies nöthigt mich, unaufhörlich aufmerksam auf die Bewegungen des Feindes und auf die Nachrichten zu sein, die ich mir zu verschaffen suche. Sie können hieraus schließen, daß mein armer Kopf jetzt eben nicht dichterisch ist. Der Vers, den Sie tadeln +, soll gewiß verbessert werden, es ist eine Kleinigkeit, aber ich bitte um Aufschub bis zu Ende der Belagerung, die übrigens bis jetzt recht gut von Statten geht.

Ich betheure Ihnen, daß ich nicht eitel bin, und ich schreibe von dem Glück in meinen Unternehmungen soviel auf die Rechnung des Zufalls und der Truppen, daß ich nicht schlechterdings darauf bestehe, Postillone abschicken zu wollen, indeß, wenn Sie dergleichen zu Ihrem Vergnügen verlangen, so werden sie ge wiß bei Ihnen ankommen. Die Zeitungsschreiber haben Ihnen ihrer löblichen Gewohnheit nach wieder etwas vorgelogen ++. Jene Nachricht ist auf Veranlassung des Warschauer Hofes in die öffentlichen Blätter gesetzt worden, um die Nation wegen des Marsches des Tatarchans, der an ihrer Grenze streift, zu beruhigen.

Diesmal werde ich Ihnen vom Pontus und dem orientalischen Reiche Nichts sagen. Ich bin es so müde, das Zukünfttige zu verkündigen, daß ich Ihnen Nichts, als Thatsachen schreiben will; haben Sie also noch ein wenig Geduld. Jetzt schränke ich meine ganze Auftmerksamkeit auf die Operation ein, die ich unternommen habe.

Glauben Sie mir, ein junger Mensch hätte dabei genug zu thun; was für ein Leben nun für einen armen alten Mann, der abgenutzt und verfallen ist, wie ich, dessen Gedächtniß ab-


+ Der König hatte ihm das oben erwähnte Scherzgedicht an d'Alembert zugeschickt. Der getadelte Vers lautet: "Ne lui depeignez point le martyr qui vous presse." Es müsse eigentlich, wie d'Argens meint, "le martyre" heißen, dann käme aber der Vers nicht mehr heraus.

++ In der Utrechter Zeitung