September.

A.

1. September 1757

Der König über Ober-Eule und Dobschadel (Döbschütz?) nach Döbeln.

<317>

2. September 1757

In Colditz.

3. September 1757

In Grimma.

4. September 1757

In Rötha.

?? September 1757

In Pegau? (nach Ösfeld, nach unserer Handschrift kam der König erst den 5. nach Rötha, wo den 6. Rasttag war, und nahm erst den 7. sein Hauptquartier in Pegau 317-+, wo 200 feindliche Husaren standen, die sogleich verjagt und 1 Officier und 98 Mann gefangen wurden).

7. September 1757

Der König an den Marschall von Richelieu:

"Rötha ce 7. Septb.

Je sens, Monsieur le Duc, que l'on ne Vous a pas mis dans le poste, où Vous êtes, pour négocier.

Je suis cependant persuadé que le neveu du grand Cardinal Richelieu est fait pour signer des traités, comme pour gangner des batailles.

Je m'adresse à Vous par un effet de l'estime, que Vous inspirez à ceux, qui ne Vous connoissent pas même particulièrement. Il s'agit d'une bagatelle, Monsieur; de faire la paix, si on le veut bien. J'ignore quelles sont Vos instructons; mais dans la supposition qu'assureé de la repitdité de Vos pogrês, le Roi Votre maitre Vous aura mis ent état de travailier à la pacificaton de l'Allemagne. Je Vous adresser le Sieur D'Elchelet, dans lequel Vous pouvez prendre une confiance entière. Qouique les événements de cette année ne font pas esperer, que Votre cour conserver encore quelque disposition favorable pour Mes interêts. Je ne puis cependant pas Me persuader qu'une liaison, qui a durée 16 an<318>nées n'ait pas laissée quelque trace dans les esprits. Peut-être Je juge les autres par Moi-même.

Quoiqu'il en soit enfin, Je préfère de confier Mes interêts au Roi, Votre maître plutôt qu'à tout autre.

Si Vous n'avez, Monsieur aucune instruction rélative aux propositions, que Je Vous fais, Je vous prie d'en demander, et de M'informer de leur teneur.

Celui qui a merité des statues Gênes, celui qui à conquis l'ile de Minorque, malgré des obstacles immenses, celui qui est sur le point de subjuguer la Basse-Saxe, ne peut rien faire de plus glorieux, que de rendre la paix à l'Europe. Ce sera sans doute le plus beau de Vos lauriers. Travaillez y, Monsieur, avec cette activité, qui Vous fait faire des progrès si rapides, et soyez persuadé, que personne ne Vous en aura plus de reconnaissance, Monsieur le Duc, que Votre fidele ami

Frédéric."

Deutsch ist der Brief mitgetheilt in Archenholz Gesch. des siebenj. Krieges I. 162.

8. September 1757

In Unter-Nessa.

9. September 1757

In Naumburg, wo Östreichische Husaren vertrieben und 1 Officier und 26 Mann gefangen werden. Der König logirte in dem damals Schallerschen Hause.

11. September 1757

Geht der König über Döbeln, Grimma und Pegau und bei Kosen über die Saale, und kommt in Braunsroda an.

12. September 1757

In Neumark (Weimarisch).

13. September 1757

In Ilversgehofen unweit Erfurt.

14. September 1757

In Dittelstadt.

15. September 1757

Mittags kommen der König, der Prinz Heinrich und die Generale von Seidlitz und von Meinecke, unter Bedeckung des Meineckeschen Dragoner-Regiments in Gotha an. Auf dem so genannten Schlichten sah der König einem Scharmützel<319> der Preußischen Husaren mit den retirirenden Östreichern zu. Der König und sein Gefolge speisten beim Herzog. Um 5 Uhr geht der König nach Gamstädt, wo er auf dem Boden der Schenke übernachtet. (2te Handschrift).

16. September 1757

In Dittelstädt. Hier erhielt der König die Nachricht von dem unglücklichen Gefecht bei Moys, und von Winterfeld's Tod. (1te Handschrift).

17. September 1757

In Kerpsleben (Kerschleben?), Mainzisch. Hier blieb der Könnig bis den 28.

23. September 1757

Der König an d'Argens; Epitre. (S. Hinterl. Werke. 1789. VI. 226).

"Nun endlich ist das Loos geworfen, Freund!
Ermüdet von dem Schicksal, das mich quält.
Und von der Last des Unglücks, die mich beugt,
Bring' ich nun schneller zu dem Ziele mich,
Das unser Aller Mutter, die Natur,
Den elendsvollen Tagen meines Lebens
Mit allzu milder Hand gesetzet hat.
Mit festem Herzen, unverwandtem Blick,
Geh' ich nun bald zum frohen Hafen hin,
Der vor des Schicksals Sturm mich sichern soll.
Von aller Furcht befreit, zerreiß ich leicht
Den Faden, den an ihrer trägen Spindel
Der Parze Hand zu sehe verlängert hat;
Mir leihet ihre Kräfte Atropos,
Und nun dring' ich in jenen Nachen ein,
Der Fürsten, Hirten, ohne Unterschied
Zum Aufenthalt der ew'gen Ruhe bringt, etc.

Leb' wohl denn, Freund! Dich lehret dieses Bild,
Warum ich sterben will. O! glaube nicht.
Ich dürste nach der Götter Rang, wenn ich
Umschlossen bin von der Zerstörung Grab.
Die Freundschaft fodert Eines nur von Dir<320>In diesem Lied: Indeß ein Grab mich deckt.
Sollst Du, so lange noch auf dieser Welt
Die Sonne Deinen Tagen Licht gewährt,
Wenn nun aus seinem reichen Füllhorn Dir
Der Frühling aufgeschloßne Blumen beut,
Mein Grab mit Myrten und mit Rosen schmücken."

28. September 1757

Der König in Buttelstädt bis zum 11. Oktbr.

In diesem Monat schrieb der König die Epistel voller Klagen an seine Schwester Amalie. (Hinterl. W. VI. 223).

B.

7. September 1757

Gefecht bei Moys, die Östreicher unter Nadasti gegen die Preußen unter Winterfeld, welche zurückgetrieben werden. Die Östreicher verloren 1580 Mann, die Preußen 1999 Mann, 5 Kanonen, 5 Fahnen. Winterfeld ward tödtlich verwundet nach Görlitz gebracht, wo er den 8. früh um 3 Uhr in der verwittweten Zollbereiter Neumann Hause am Reichenbacher Thore starb.

8. September 1757

Convention geschlossen zu Kloster Zeven zwischen dem Herzog von Cumberland und dem Herzog Richelieu. Die Feindseligkeiten zwischen den Franzosen und der alliirten Armee sollten aufhören, die Hessischen, Braunschweigischen und Gothaischen Truppen in ihr Vaterland zurückkehren, und die Hannoverschen ruhig am jenseitigen Ufer der Elbe in Stade und in einem ihnen angewiesenen Distrikt bleiben. (Staatsschriften des Grafen zu Lynar. I. 555). Der König kam dadurch in die äußerste Verlegenheit. (Hinterl. Werke. III. 178-180).

11. September 1757

Die Russen ziehen sich nach ihrer Grenze zurück.

12. September 1757

Die Schweden eröffnen den Krieg mit dem Einmarsch in Pommern.

13. September 1757

Die Schweden in Anklam, Usedom, Wollin.

16. September 1757

17. September 1757

Die Östreicher fallen in Schlesien ein.

18. September 1757

20. September 1757

Herzog Ferdinand vertreibt die Franzosen aus dem Magdeburgischen und Halberstädtischen.

<321>

23. September 1757

Die Schweden nehmen die Peenemünder Schanze und rücken in die Ukermark ein.

26. September 1757

Gefecht bei Barsdorf (Schlesisch), Nadasti gegen den Herzog von Bevern.

27. September 1757

Die Östreicher besetzen Liegnitz.

28. September 1757

Richelieu besetzt Halbersiadt aufs Neue.


317-+ Daß der König erst den 7. Rötha verlassen hat, geht aus dem Brief hervor, den er an den Marschall Richelieu geschrieben, und der noch aus Rötha vom 7. datirt ist. S. Memoires de Richelieu T. IX.