<277> von andern Dingen zu sprechen. Welche Regierungsform halten Sie für die beste? fragte er unter andern. "Die monarchische, wenn der König gerecht und aufgeklärt ist." Sehr wohl, entgegnete er, aber wo findet man dergleichen Könige? und damit that er einen Ausfall auf die Könige, der mich nicht im geringsten auf die Vermuthung bringen konnte, daß er einer sei. Zuletzt beklagte er sich zumal darüber, daß sie die Süßigkeit der Freundschaft nicht kennten, und führte bei der Gelegenheit folgende Verse an:

Amitié, plasir des grandes ames;
Amitié que les Rois, ces illustres ingrats
Sont assez malheureux de ne connaitre pas.

(Freundschaft, du Wonne großer Seelen! welche die Könige, diese erhabenen Undankbaren, nicht zu kennen unglücklich genug sind).

Ich habe nicht die Ehre mit ihnen näher bekannt zu sein, sagte ich, aber aus dem, was ich in der Geschichte von Mehreren gelesen habe, zu urtheilen, glaube ich, mein Herr, daß Sie im Allgemeinen Recht haben. "O ja, ja, ich habe Recht, ich kenne die Herren." Jetzt kamen wir auf die Litteratur zu sprechen. Der Unbekannte ließ sich über Racine mit vieler Bewunderung und Enthusiasmus aus. Während der Unterredung ereignete sich ein drolliger Zufall. Der Unbekannte wollte ein kleines Schiebefenster herunterlassen, und konnte damit nicht fertig werden. Das verstehen Sie nicht sagte ich zu ihm, überlassen Sie das mir. Ich versuchte es herunter zu ziehen, und war nicht geschickter, als er. Mein Herr, fing er nun an, erlauben Sie mir nun, Ihnen meinerseits zu sagen, daß Sie, auf Ehre! es eben so wenig verstehen. - "Das ist wahr, und ich bitte Sie um Verzeihung; ich bin zu rasch gewesen, Sie der Ungeschicklichkeit zu beschuldigen." - Waren Sie in Deutschland? fragte er mich dann. - "Nein, aber ich habe Lust, diese Reise zu machen, und ich bin sehr begierig, die Preußischen Staaten und deren"