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I. DER GENERAL VON WINTERFELDT AN DEN KÖNIG.a

Potsdam, den 11. November 1755.

Das von Ewr. Königlichen Majestät allergnädigst zum Durchlesen mir Communicirte liefere ich hierbei, mit der lebhaftesten devoten Erkenntlichkeit für diese mir dadurch erzeigte Gnade, in aller Unterthänigkeit wieder zurück. Und gleichwie alles dieses in meinem Herzen vergraben bleiben wird, desto mehr habe ich dagegen die daraus gelernten incomparablen Regeln, in den vier und zwanzig Stunden, da es gehabt, meinem Gedächtniss zu imprimiren gesucht, damit Ewr. Majestät gnädige Bemühungen, um mich zu instruiren und zu Dero Dienst geschickt zu machen, nicht vergebens angewendet, sondern ich solcher durch eine stricte Folge und Ausübung würdig sein möge.

Wer diesen Instructiones nur folgt, als welche auf der einen Seite anweisen, wie man von den Avantagen, so man sich dadurch verschaffen kann, mehr als jemals in einem Kriege geschehen, profitiren, auf den difficilen Fall aber auch zeigen, wie man sich in denen schwersten Vorfällen helfen soll, der kann in allen möglichen Gelegenheiten seiner guten probablen Sache gewiss, als auch zugleich in critischen Begebenheiten nicht embarrassirt sein.

Es ist diese Beilage ein Präservativ um sich glücklich zu erhalten, und eine Universal-Medicin um alle Verlegenheiten zu curiren. Und dünke ich mich bei dieser unschätzbaren Feldapotheke, als welche ich allezeit sinnlich bei mir führen werde, so sicher, dass mir auch der stärkste feindliche Gift nicht schaden kann.

H. C. von Winterfeldt.


a Il est parlé de cette lettre dans l'Avertissement, article III. Nous la tenons de feu madame la comtesse Henriette d'Itzenplitz-Friedland.