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5. AN DENSELBEN.

Den 21. October 1719.



Mein lieber Papa,

Ich hoffe, dass ich meinen lieben Papa bald gesund hier sehen werde, und bedanke mich für den Cadet, den mein lieber Papa mir geschicket hat; ich hoffe, dass er bald so viel wachsen wird, dass er unter das erste Bataillon kommen kann. Meine zwei Briefe wird mein lieber Papa gut empfangen haben. Meine liebe Schwester lässet ihr Compliment machen, und befindet sich nicht gar zu wohl; wir denken Tag und Nacht an meinen lieben Papa, und ich verbleibe, u. s. w.

6. AN DENSELBEN.

Berlin, den 11. Juni 1720.



Mein lieber Papa,

Ich wünsche von Grund des Herzens, dass mein lieber Papa möge gesund und vergnügt auf der Reise gewesen sein, auch sich ferner allezeit wohl befinden. Mein lieber Papa sei dabei so gnädig und behalte mich doch allezeit lieb, und gönne mir bald die grosse Freude, Ihn wieder hier zu sehen. Ich bin am 7. dieses zu Cöpenick gewesen; meine Compagniea hat nicht allein die Handgriffe sehr gut gemachet,


a Das war die Leibcompagnie des Infanterie-Regiments von Gersdorff, der ehemaligen Grenadier-Garde (Nr. 18 der Stammliste von 1806), welche von 1716 bis zum letzten Regierungsjahre Friedrich Wilhelms I. in Cöpenick stand, und dann nach Spandow verlegt wurde. Siehe Die Uniformen der Preussischen Garden (von dem Oberst-Lieutenant und Flügel-Adjutanten von Thümen, gegenwärtig General-Lieutenant und Vice-Gouverneur von Mainz), Berlin. bei Gropius, 1840, in 4., S. 16. Friedrich verlieh eben dieses Regiment, den 10. November 1742, seinem Bruder dem Prinzen August Wilhelm. Siehe Band IV., S.161; Band XXVI., S. 129, Nr. 36, und S. 203, Nr. 38.